BZ-Kolumne

Heilige Familie?

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. So sagt der Volksmund. Und auch kein Gott. Das sagt der christliche Glaube. Gottes Sohn wird Mensch in einer menschlichen Familie. Darum steht in der Krippe auch eine Familie im Mittelpunkt: Maria, Josef und vor allen das Jesuskind. Als Heilige Familie werden sie bezeichnet. Und sie haben Weihnachten schließlich auch zu einem Familienfest werden lassen.

Schon deshalb mögen manche Weihnachten nicht. Sie fühlen sich provoziert von solcher Idylle, entweder weil sie sich selbst gegen eine Familie entschieden haben, oder weil in der eigenen Familie keine idyllische Stimmung aufkommen will.

Die Statistik scheint ihnen Recht zu geben: immer mehr Ehen werden geschieden, immer mehr Kinder wachsen nur noch bei einem Elternteil auf oder leben in sogenannten Patchwork-Familien. Die Zahlen kenne ich auch. Und ebenso viele Schicksale, die sich dahinter verbergen.

Aber es gibt auch eine andere Statistik: nach wie vor wünschen sich gerade junge Menschen ein Leben in Partnerschaft und in ehelicher Treue, sagen die meisten ja zu Kindern, die aus dieser Liebe hervorgehen. In den Zeiten unserer wirtschaftlichen Krise gilt besonders die Familie als Ort der Geborgenheit. Und gerade zu Weihnachten merken viele, wie sehr eine Familie fehlen kann.

Wenn wir in einer Woche das Christkind feiern in seiner menschlichen Familie, kann das Mut machen: zu einem Leben in Ehe und Familie.

In unserem Grundgesetz ist deren besonderer Schutz festgeschrieben. Das ist weder blauäugig, noch altmodisch; denn eine Gesellschaft lebt nur aus Familie und aus Kindern. Auch wenn es keine heilige Familie ist.