BZ-Kolumne

Herzlich willkommen in Berlin

„Herzlich willkommen“. So begrüßt die Kirche des Erzbistums Berlin Papst Benedikt XVI., wenn er am 22. September in Tegel landet. Wir freuen uns, dass der Nachfolger des Apostels Petrus als Oberhaupt der Katholischen Kirche und als deutscher Papst die deutsche Hauptstadt besucht. In den kommenden Monaten werden sich viele und ganz unterschiedliche Menschen in den Vorbereitungen auf diesen Besuch engagieren.

Der Papst kommt in eine Stadt, die wie kaum eine andere weltkirchlich gesprägt ist: fast jeder fünfte Katholik ist hier nicht-deutscher Herkunft. Zu wissen, dass alle, ob „Urberliner“ mit schlesischen Wurzeln oder Ristorante-Besitzer der dritten Generation, in einer Kirche beheimatet sind, hilft, die nationalen Unterschiede zu überwinden.
Zuzüge aus Polen oder Kroatien, aus Sri Lanka oder von den Philippinen bereichern den Berliner Katholizismus und geben ihm seine Weltweite. In der Katholischen Kirche lebt schon lange das, was man heute als Globalisierung und Integration bezeichnet. Insofern kommt mit dem Papst auch die Weltkirche nach Berlin.

Der Papst besucht aber auch eine Stadt, in der nur noch jeder Dritte einer der großen Kirchen angehört. Trotzdem ist Berlin keine „gottlose“ Stadt. Im Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg haben sich 30 christliche Gemeinschaften zusammengeschlossen. Es gibt eine starke jüdische und eine starke muslimische Gemeinde. Und auch hier gibt es ungezählte Menschen, die nach Gott suchen und fragen.

Benedikt XVI. hat auf seinen bisherigen Reisen Gottgläubige wie Gottsucher gestärkt und seine Kritiker oft genug überrascht. Dabei hatte er niemals Berührungsängste. Darum wird er sich auch bei uns nicht verstecken. Und ich hoffe, dass trotz möglicher Proteste Berlin seinem Ruf als weltoffene und gastfreundliche Stadt gerecht wird.

Wenn der Papst schließlich an ganz unterschiedlichen Orten das Wort ergreift – im Gottesdienst genauso wie im Bundestag – wird er einen menschenfreundlichen Gott verkünden. Und seine Worte werden zu denken geben. Davon bin ich überzeugt.