BZ-Kolumne

Hl. Hedwig - in Sorge um Arme und Kranke (Kopie 1)

Hedwig, so hieß zuletzt die Eule von Harry Potter, unter den beliebtesten Vornamen taucht Hedwig schon lange nicht mehr auch. Das ist mir auch gestern wieder eingefallen, als ich überlegt habe, welcher Hedwig ich eigentlich zum Namenstag gratulieren kann.

Dabei ist sie eine Frau, an die man sich ruhig erinnern sollte:

Schon mit 13 Jahren wurde sie mit Herzog Heinrich I. „dem Bärtigen“ von Schlesien vermählt und zog – Ende des 12. Jahrhunderts – ins damals noch recht unwirtliche und dünn besiedelte Schlesien.
Der Alte Fritz höchstpersönlich hat sich an sie erinnert und dafür gesorgt, dass die erste katholische Kirche nach der Reformation nach ihr benannt wurde: die heutige Hedwigs-Kathedrale. Er hatte kurz zuvor Schlesien erobert und damit seinen neuen schlesischen Untertanen einen Gefallen tun wollen. Denn in Schlesien hatte man sie nie vergessen: während ihr Mann sich um die große Politik kümmern musste, verstand sie das Regieren als Sorge um die Armen und Kranken. Die Hedwigs-Kathedrale würde der Heiligen Hedwig gefallen, glaube ich: ein wenig versteckt, relativ schlicht und doch mitten drin in der Stadt am Bebelplatz, direkt hinter dem Bauzaun der Staatsoper.

Wenn wir uns jetzt daran machen, die Hedwigs-Kathedrale innen zu sanieren, dann wollen wir uns ganz am Vorbild der Heiligen Hedwig orientieren: Ein Gotteshaus, ein Haus für Gott können und wollen wir nicht verfallen lassen, als den Ort für das Lob Gottes werden wir die Kathedrale würdig erhalten und bewahren, aber unsere erste Sorge gilt den Armen!

Die Heilige Hedwig und ihre Kirche sind uns aber noch in anderer Hinsicht ein Vorbild: Als Patronin Schlesiens, war sie und ist sie nach wie vor die ideale Brückenbauerin zwischen Polen und Deutschen. Sie ist keine Nationalheilige sondern eine Nationen verbindende Heilige.

Auch daran erinnern wir an ihrem Namenstag.