BZ-Kolumne

„In guten wie in schlechten Tagen.“

Dieser Satz aus dem Eheversprechen verrät es: Die Ehe ist kein einziger Höhenflug. Immer wieder gibt es Höhen und Tiefen: Kinder, Umzug, Veränderungen im Beruf, kleine und große Schicksalsschläge. Wer sich Treue „in guten und in schlechten Tagen“ verspricht, weiß noch nicht, was alles kommen kann. Es ist eine immer neue Herausforderung für Ehepaare, sich Veränderungen im Leben und in der Beziehung zu stellen.
Jede dritte Ehe, die in Deutschland geschlossen wird, scheitert. Und das durchschnittlich nach etwa vierzehn Jahren. Die Zahl erschreckt mich und es schmerzt mich, dass viele Paare trotz des Versprechens, das sie sich einst gaben, nicht mehr zueinander finden.

Doch die Ehe ist kein Auslaufmodell. Denn auch wenn sich ein Drittel trennt, bleiben doch zwei Drittel der Ehen zusammen! Viele haben ihre Ehe nicht nur auf dem Standesamt, sondern auch vor Gott besiegelt und unter seinen Segen gestellt. Und egal ob seitdem fünf, 40 oder 50 Jahre vergangen sind, ich sehe in einer jeden Ehe das lebendige Zeichen der Liebe Gottes in unserer Welt.

Vor sechs Jahren haben wir zum ersten Mal eingeladen, das zu feiern. Die große Reaktion auf die Einladung zu unserem ersten „Tag der Ehejubiläen“ hat uns begeistert: Die St.-Hedwigs-Kathedrale war voll mit Ehepaaren, die gemeinsam die Heilige Messe feierten und sich segnen ließen. Einige waren frisch verheiratet, ein Paar hatte schon seine „Gnadenhochzeit“, also 70 Jahre Ehe, gefeiert.

Der „Tag der Ehejubiläen“ ist zu einer kleinen Tradition geworden, am kommenden Sonntag, dem 21. September um 14.00 Uhr, ist es wieder so weit. Nach dem Gottesdienst in der Kathedrale und dem Segen für jedes einzelne Paar gibt es wieder die Möglichkeit bei Kaffee, Kuchen und Musik ins Gespräch zu kommen und ein wenig das eigene Jubiläum zu feiern.