Noch sind es einige Wochen bis zu den Bundestagswahlen, aber die Wahlplakate hängen schon. Und täglich werden es mehr. Man kann sie kaum mehr übersehen. Doch eben das ist ja der Sinn solcher Werbeaktion.

Wie viel Geld hier verklebt wird, weiß ich nicht – wahrscheinlich zu viel. Und auch über die Wirkung kann man streiten. Jedenfalls sind es meist Gesichter von Politikern, die uns von den Wahlplakaten vertrauensvoll anblicken und mit oftmals markigen Sprüchen für sich und ihre Partei werben.

Wer Gesichter wählt, wählt Personen. Und wer Personen wählt, wählt letztlich auch die Programme, für die diese Personen stehen. Was die Programme allerdings wert sind, das erfährt man dann leider oft erst, nachdem die Wahlen schon gelaufen sind.

Trotzdem meine ich: der Blick in die Parteiprogramme lohnt sich. Und der Wahlkampf kann auch motivieren, hinter die Gesichter zu schauen und sich mit den Partei-Programmen auseinanderzusetzen. Wenn darin auch nicht jede Frage beantwortet sein wird, so sind dort dennoch Grundlinien zu erkennen, wie die entsprechende Partei tickt.

Für mich ist dabei entscheidend, wie wert-voll die einzelnen Programme sind, d. h. welche Werte sie vermitteln, und welche Wertvorstellungen ihnen zugrunde liegen.

Der Schutz des menschlichen Lebens von seinem Beginn bis zu seinem Ende, die Würde und Freiheit der Person, die soziale Gerechtigkeit sowie das Recht auf Arbeit und deren angemessene Entlohnung z. B. sind Grundwerte, von denen unsere Gesellschaft lebt. Sie dürfen in keinem Parteiprogramm fehlen, und kein vermeintlicher Fortschritt, kein materieller Wohlstand und keine staatliche Bevormundung können diese Werte ersetzen.

„Prüfet alles und behaltet das Gute“, heißt es in der Bibel. Für den Wahlkampf bedeutet das für mich: Schaut Euch nicht nur die Gesichter an, sondern wofür die Kandidatinnen und Kandidaten stehen!