BZ-Kolumne

Jeder braucht einen guten Schutzengel

Allen, die Michaela, Gabriele oder Rafaela heißen, gratuliere ich herzlich zum Namenstag. Denn heute steht im katholischen Heiligenkalender das Fest der sogenannten Erzengel, und am 2. Oktober feiert die Kirche das Schutzengelfest. Allerdings muss ich alle Michaelas, Gabrieles und Rafaelas auch enttäuschen: denn auch wenn Engel in vielen Darstellungen weibliche Züge haben, so sind sie in der Bibel männlich.

Aus dem Alten Testament stammt das Bild vom Boten Gottes, der seine Botschaft den Menschen überbringt und zwar mit dessen Vollmacht, also so wie wenn es von Gott selbst käme. Ein Engel überbringt Maria die Botschaft, dass sie die Mutter Christi werden soll, Engel erklären den Hirten, was sich im Stall von Bethlehem zugetragen hat.

Und da Gott wirklich jeden von uns selbst im Blick hat und auf ihn aufpasst, kam die sympathische Überzeugung des Schutzengels auf. Ich selbst hatte ein solches Bild über meinem Bett und konnte friedlich einschlafen, denn ich wusste: mein Schutzengel geht meinen Weg mit mir. Oder wie es im Psalm 91 heißt: „Denn er befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen. Sie tragen dich auf ihren Händen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt“.

Engel können aber auch bedrohlich wirken: die Cherubim und Serafim, von denen in der Bibel die Rede ist, werden recht beeindruckend dargestellt. Michael ist immerhin der, der den Drachen getötet hat, und in der Apokalypse, dem letzten Buch der Bibel, bekämpfen die Engel die Widersacher Gottes.

Mir gefällt nach wie vor am Besten der Engel als der Bote Gottes und als Schutzengel. Sich um anderen kümmern, sie „auf Händen tragen“, oder aber die frohe Botschaft der Bibel weitertragen: Es ist gut, dass es Dich gibt. Ein Bote Gottes, eine Art Schutzengel können auch Sie und ich sein, Männer genauso gut wie Frauen. Und einen guten Schutzengel brauchen wohl alle.