BZ-Kolumne

Kosmas und Damian

Kosmas und Damian sind laut Statistik nicht die beliebtesten Vornamen in Berlin, als Schutzpatron der Ärzte sind sie aber weiterhin aktuell. Heute feiern wir den Namenstag der syrischen Zwillingsbrüder, die im 3. Jahrhundert Arme und Bedürftige kostenlos behandelt haben. Auch wenn wir in Deutschland eines der besten Gesundheitssysteme der Welt haben, brauchen wir immer noch solche Ärzte. So bieten die Malteser auch in Berlin medizinische Versorgung für Menschen ohne Krankenversicherung an. Diesen Dienst ermöglichen Ärztinnen und Ärzte, die diese Patienten umsonst behandeln. Ihnen danke ich heute für ihren unverzichtbaren Dienst.

Kosmas und Damian sind auch gefragt als Schutzpatrone, wenn es um Fachkräftemangel geht. In Brandenburg ist es ein wachsendes Problem, wenn der Landarzt in Ruhestand geht, oft genug findet sich kein Nachfolger. An vielen Orten könnte die medizinische und pflegerische Versorgung gar nicht sichergestellt werden ohne Ärztinnen und Ärzte aus Osteuropa oder durch geflüchtete Ärztinnen und Ärzte, die – wie Kosmas und Damian – aus Syrien kommen. Ich bin dankbar für den Dienst, den Kranke hier erfahren können. Es kann aber nicht richtig sein, dass wir anderen Ländern die Fachkräfte wegnehmen. Kranke brauchen den Arzt überall.
Über die Zwillingsbrüder ist historisch wenig überliefert. Als sicher gelten darf, dass die aus ihrer christlichen Glaubensüberzeugung heraus gehandelt haben. Sicher ist wohl auch, dass die medizinische Konkurrenz sie aus Neid verraten hat. In der Christenverfolgung unter Diokletian wurden sie hingerichtet, weil sie sich geweigert hatten, den Kaiser anzubeten.
Ich kann Kosmas und Damian auch heute als Namenspatrone empfehlen. Es ging ihnen um Gott und den bedürftigen Nächsten, nicht um Status und Ansehen.