40 Jahre nach der ersten Verfilmung rücken die Geschichte der „Kinder vom Bahnhof Zoo“ und das Schicksal von Christiane F. erneut ins öffentliche Interesse. Diesmal nicht im Kino, sondern im Stream zeigt sich, dass das Thema nach wie vor aktuell ist.
Damals wie heute gilt: Wir müssen drüber reden, Sucht darf kein Tabu-Thema sein.
Thomas Haustein spielte vor 40 Jahren im Kino Detlef, den Freund von Christiane F., heute ist er Suchtberater bei der Berliner Caritas. Seine Erfahrung: Strafen, Drohungen oder Ausgrenzen bringt gar nichts. Die Suchtberatung ist vertraulich, die Beraterinnen und Berater hören zu und versuchen gemeinsam einen Ausweg zu finden. Sie unterliegen der Schweigepflicht und dürfen nichts an Dritte weitergeben. Denn den entscheidenden Schritt aus der Sucht müssen die Abhängigen selbst machen. Sie müssen es selbst wollen.
Mit der Kampagne „#abgestempelt – bei uns nicht“ machen Hauschild und seine Kolleginnen deutlich, dass bei ihnen niemand abgestempelt wird. „Manchmal tut es gut, mit jemand darüber zu reden“, lautet ihre Einladung.
Denn es ist ein wenig wie in der Beichte auch: Nur wenn ich selbst einsehe, dass ich etwas Falsches getan habe, wenn ich selbst mein Verhalten als falsch einsehe, kann ich Vergebung erbitten und Veränderung angehen.
Bei Christiane F. waren es Journalisten, die auf die damals 14-Jährige zugegangen waren und ihre Geschichte hören wollten. Das Buch und vielleicht mehr noch der Film waren ein Schock aber auch der Anfang vieler Gespräche über das Thema Sucht.
Das Thema Sucht ist gerade in der Corona-Zeit aktuell. Verändert haben sich die Drogen und die Art des Konsums, verbessert haben sich Therapie- und Beratungsangebote. Gleich geblieben ist, dass Umkehr möglich ist und der Glaube dabei helfen kann. Gleich geblieben ist auch der erste Schritt: Eingestehen, dass man ein Problem hat und sich helfen lassen kann.
Das Angebot der Caritas: