BZ-Kolumne

MISEREOR-Kollekte am 5. Fastensonntag

Es ist eine eigenartige Form der Globalisierung. Weltweit sind wir solidarisch in der Bedrohung durch das Corona-Virus. Tag für Tag können wir verfolgen, wie fast überall auf der Welt die Ansteckungsgefahr bekämpft, ignoriert oder fahrlässig sogar vergrößert wird. Weltweit helfen Menschen einander, manchmal über große Entfernungen hinweg, meist in der direkten Nachbarschaft. Und weltweit lernen wir die Arbeit von denen schätzen, die unser Überleben sichern: Krankenpfleger und Ärztinnen, Polizistinnen und der Kassierer an der Kasse im Supermarkt oder beim Bäcker, Handwerker und Busfahrerinnen, Ihnen allen danke ich von Herzen für Ihren Dienst!

Die Corona-Pandemie ist auch deshalb so gefährlich, weil sich alle anderen Themen hinter ihr verstecken können. Nur weil wir nichts mehr wissen vom Krieg in Syrien und im Jemen, nur weil wir nichts mehr hören aus den Flüchtlingslagern auf Lesbos oder von der sogenannten „EU-Außengrenze“, heißt das nicht, dass dort jetzt plötzlich alles in Ordnung wäre. Im Gegenteil: Wenn sich das dort Virus ausbreitet, trifft es die Menschen ungleich härter als uns hier mit einem funktionierenden Gesundheitssystem.

Wenn wir uns normalerweise am Sonntag zum Gottesdienst versammeln, sammeln wir die Kollekte, das ist unser Ausdruck von Solidarität. Am kommenden Sonntag wäre die Kollekte für MISEREOR dran. MISEREOR ist ein Hilfswerk, das keine Grenzen kennt. Es ist zwar von der katholischen Kirche initiiert, die Hilfe gilt aber allen Menschen in Not, verteilt über ein weltweites katholisches Netzwerk. MISEREOR ist Globalisierung auf katholisch, die den Nächsten im Schwächsten und Bedürftigsten sieht, weltweit.
In diesem Jahr fällt die Kollekte in den Gottesdiensten aus. Solidarisch zeigen und spenden können Sie sich dennoch.

www.misereor.de