BZ-Kolumne

Mit der Bitte um Mut und Wachsamkeit für 2014

Was meinen Sie: Wenn Sie heute vor 100 Jahren in Berlin jemanden gefragt hätten, ob es Krieg geben könnte, noch bevor das Jahr zu Ende ist: Wer hätte wohl die richtige Vorhersage gehabt? Oder wäre Ihnen die Frage überhaupt in den Sinn gekommen? 100 Jahre später sagen uns die Historiker, dass schon „etwas in der Luft lag“. Aber wer hätte es damals wahr haben wollen?

An das Jahr 1989 kann ich mich selbst noch gut erinnern. Und wer – Hand aufs Herz – hätte am 9. Januar 1989 mit dem Fall der Mauer nur elf Monate später gerechnet? Natürlich wollten wir, dass die Mauer fällt, aber dass es dann so schnell gehen würde? Hätte man mich gefragt: Meine Antwort wäre jedenfalls skeptisch gewesen.

Diese beiden Jubiläen des Jahres 2014 führen mir vor Augen, wie fragwürdig Prognosen über die Zukunft sein können, wie Hoffnungen enttäuscht und Befürchtungen wahr werden können, aber auch umgekehrt.
Wir kennen in der katholischen Kirche den Brauch der Häusersegnung zu Beginn des neuen Jahres. Wir stellen damit nicht nur uns und unser Haus, sondern das ganze Jahr unter den Segen Gottes.

Wenn ich um den Segen Gottes für das Jahr 2014 bitte, dann bitte ich auch um Wachsamkeit und Mut zu widersprechen, wo menschliches Leben bedroht und der Friede gefährdet ist. Und ich hoffe, dass wir die Chancen und Gelegenheiten erkennen, die sich vor 25 Jahren - beinahe wie ein Wunder - für unsere Stadt, für unser Land, ja den ganzen Kontinent ergeben haben.

Wenn ich um den Segen Gottes für das Jahr 2014 bitte, heißt das aber, nicht nur auf die Gnade Gottes zu setzen, sondern mich gemeinsam mit allen Menschen  für das Wohl unseres gemeinsamen „Hauses Berlin“ mit seinen vielen Wohnungen einzusetzen.

Noch stehen wir am Anfang des Jahres. Was vor uns liegt, ist ungewiss. Ich bin gespannt, was kommt.  Aber ich bin voller Zuversicht, dass es ein gutes Jahr wird. Darum wünsche ich Ihnen ein gutes und gesegnetes Jubiläumsjahr 2014!