BZ-Kolumne

Schade, dass so Viele über ihren Computer mehr wissen, als über ihren Glauben

„Wo kann man das finden, was ein Katholik glaubt?“, so werde ich in letzter Zeit des öfteren gefragt. Und vielleicht hat diese Frage ja auch etwas mit dem kommenden Papstbesuch zu tun. Insofern trifft es sich gut, dass gerade vor kurzem ein Buch erschienen ist, in dem man darauf eine nachlesbar Antwort findet: den YouCat.

Zugegeben der englische Kurztitel des Buches verwirrt; denn mit Katzen hat dessen Inhalt überhaupt nichts zu tun. „YouCat“ ist der Jugend (Youth)- Katechismus (catechism) der Katholischen Kirche, also ein Buch, das den Glauben und die Gebote der Katholischen Kirche in Frage- und Antwortform erläutert – in einer Weise, die gerade für Jugendliche leichter zugänglich sein soll. Wer ist Gott? Wie kann ich vernünftig glauben? Wozu bin ich auf der Welt? Wenn Gott alles kann, warum verhindert er dann nicht das Böse? Muss ein Christ Pazifist sein? Wie geht beten? und vieles andere mehr.

Das Nachschlagewerk von Auferstehung bis Zölibat lässt kaum ein Thema aus, das junge, aber auch ältere Menschen bewegt. Die Antworten sind nicht immer leicht; denn sie setzen Glauben voraus. Und den muss man bekanntlich nicht teilen. Jedenfalls wird hier Klartext geredet und nicht herumgeeiert wie um den heißen Brei. Glaube hat Positionen. Und er braucht auch Entscheidung. Das gilt im Übrigen in allen Religionen.

Im Vorwort des Jugendkatechismus lädt der Papst die LeserInnen ein, dieses Buch mit Leidenschaft und mit Ausdauer zu studieren und darüber zu sprechen:
„Ihr müsst euren Glauben so präzise kennen, wie ein IT-Spezialist das Betriebssystem eines Computers. Ihr müsst ihn verstehen wie ein guter Musiker sein Stück …“
Schon von daher dürfte der „YouCat“ nicht nur für Jugendliche interessant sein. Auch viele Erwachsene wissen über ihren Computer mehr, als über ihren Glauben. Und das ist bedauerlich; denn gerade in unserer multikulturellen und multireligiösen Welt sollte man wissen, was man glaubt und warum man glaubt.