BZ-Kolumne

Schätzen wir die Erde wert!

Heute vor 20 Jahren hielten wir auch in Berlin alle den Atem an. Das Hochwasser an der Oder konnte uns in Berlin zwar nicht gefährlich werden, aber ganz Deutschland und halb Europa fieberte mit „Deichgraf“ Matthias Platzeck und unzähligen Helferinnen und Helfern, vor allem von Technischem Hilfswerk und Bundeswehr mit: Würden die Deiche halten? Das Oder-Hochwasser gilt als Beispiel von bürgerschaftlicher Solidarität, besonnenem Krisenmanagement und beherztem Zupacken.

Deiche müssen hier zwar nicht halten, aber die Unwetter der letzten Wochen sind nicht spurlos an Berlin vorbei gegangen. Überflutete Keller, nicht befahrbare Straßen, lahmgelegte Verkehrsmittel – die Bilder sind noch frisch. Das Technische Hilfswerk hat sich wieder als Retter in der Not erwiesen. Spät – Gott sei Dank nicht zu spät – hat es die Bewohner der überfluteten Mäckeritzwiesen in Berlin-Tegel vor weiteren Schäden bewahrt. Auch die aktuellen Bilder aus dem Harz geben zu denken und während die einen noch mit Wassermassen kämpfen, machen sich andere schon Gedanken über die Ursachen und die Konsequenzen.

Dass womöglich der Klimawandel eine Ursache sein könnte, wird zwar kontrovers diskutiert. Aber so tun, als würde es einen Klimawandel nicht geben, halte ich für blauäugig. Als Christ weiß ich: die Erde ist Gottes gute Schöpfung. Sie ist uns anvertraut, aber gehört uns nicht. Wir sollen sie uns „untertan machen“, heißt es ganz am Anfang der Bibel. Von kaputtmachen oder überhitzen ist da nicht die Rede, sondern von der Bewahrung der Schöpfung. Jeder kann hierfür einen Beitrag leisten. Aber dazu müssen wir endlich umdenken. Papst Franziskus hat sich festgelegt und sich gegen eine „selbstmörderische Lebensweise“ ausgesprochen.

Wenn wir die Erde nicht wertschätzen, schätzen wir uns selbst nicht wert!