BZ-Kolumne

Urlaub für die Seele

Kennen Sie das Spiel: „Ich packe meinen Koffer und nehme … mit“? Der Erste in der Runde sagt, was er einpackt: die Schwimmflossen zum Beispiel. Der Nächste muss das wiederholen und  seinerseits etwas nennen, das er mitnehmen will: die Wanderschuhe. Am Ende hat man eine lange Liste: Schwimmflossen, Wanderschuhe, Krimi, Sonnenhut… Was nicht erwähnt wird, aber bei allen, die in Urlaub fahren, mit im Koffer steckt – ist man selbst. Oder anders gesagt: wohin man auch reist, immer nimmt man sich selber mit. Deshalb gibt es auch keinen Urlaub von sich, nur einen Urlaub für sich. Und darum sollte man im Urlaub vor allem etwas für sich tun.

Im Alltag arbeiten wir vor allem für unser materielles Auskommen – für unseren Lebensunterhalt. Wir tun sozusagen etwas für unseren Leib.

Im Urlaub dagegen könnte man etwas mehr für seine Seele tun, etwas das einen innerlich entspannt und aufbaut.

„Urlaub für die Seele“. Unter diesem Motto bietet das Erzbistum Berlin im Ostseeheilbad Zingst und im Ostseebad Binz Urlauberseelsorge an. Die Kirchen der beiden Kurorte sind von Anfang Juli bis Ende August auch außerhalb der Gottesdienste geöffnet. Feriengäste wie Einheimische, Rucksacktouristen und Wassersportler sind eingeladen, auch für die Seele Urlaub zu machen. Sie können sich in die kühle Kirche setzen, der Medien-Lärm bleibt draußen, und in der Ruhe-Lounge ausspannen. Einem „Sommernachtsmärchen“ können Sie lauschen oder sich beim Lagerfeuer auf dem Kirchplatz durch „zündende Geschichten“ inspirieren lassen. Und auch mit Seelsorgerinnen und Seelsorgern können Sie ins Gespräch kommen, wenn Sie möchten.

So könnte schon ein kurzer Augenblick, den Sie sich nehmen, zeitlos werden. Und solche Zeitlosigkeit  ist wichtig, um zu sich selbst, zum Menschen und zu Gott zu kommen. Deshalb gehört auch die Seel-Sorge in den Urlaubskoffer. Davon bin ich überzeugt.