BZ-Kolumne

Welttag der Kranken

„Wenn ein Mensch durch Krankheit Gebrechlichkeit und Leid am eigenen Leib erfährt, wird auch sein Herz schwerer. Die Angst wächst, die Fragen mehren sich, und die Frage nach dem Sinn hinter allem, was geschieht, wird dringlicher“. Morgen, 11. Februar, begeht die katholische Kirche den „Welttag der Kranken“ und Papst Franziskus erinnert eindringlich „an die vielen kranken Menschen, die in dieser Zeit der Pandemie die letzte Etappe ihres Lebens in der Einsamkeit einer Intensivstation verbracht haben“.
Vor 30 Jahren hatte Papst Johannes Paul II. diesen Tag eingeführt, er, der seine Gebrechlichkeit und sein Leid nie versteckt hat und vermutlich dazu wesentlich beigetragen hat, dass Krankheit kein Tabu ist. Lange bevor wir in der Corona-Pandemie medizinischem und pflegerischem Personal applaudiert haben, hat er mit diesem Tag auch die Dankbarkeit für die Dienste an den Kranken in den Mittelpunkt gerückt.

„Wenn ein Mensch durch Krankheit Gebrechlichkeit und Leid am eigenen Leib erfährt, wird auch sein Herz schwerer“, zum diesjährigen Welttag der Kranken, rückt Papst Franziskus einen weiteren Aspekt in den Mittelpunkt. Denn selbst wenn wir gerade hier in Deutschland von der bestmöglichen pflegerischen und medizinischen Betreuung ausgehen können, so mussten doch in Quarantäne und Isolation viele Menschen ihre Erkrankung allein gelassen und ohne Beistand ihrer engsten Angehörigen oder Freunde durchstehen. Deshalb erinnert der Papst in diesem Zusammenhang an die Barmherzigkeit und an das Wort Jesu: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist“ (Lk 6,36). In diesem Sinn geht es  – wie beim barmherzigen Samariter – also darum, ein Beispiel der Nächstenliebe Gottes zu geben und uns derer anzunehmen, die in ihrer Krankheit unsere Hilfe brauchen. Denn der Mensch heilt nicht von Medizin und Pflege allein, er braucht Trost und Hoffnung – mindestens genauso dringend.