BZ-Kolumne

Winter ade? – Kälte tut weh!

Es ist kalt geworden in Deutschland. Der Winter hält uns fest im Griff – und das in Zeiten der sogenannten Erderwärmung. Dass dies kein Widerspruch ist, versuchen uns Meteorologen gerade zu erklären.
Und wie so oft kam auch dieser Kälte- und Schneeeinbruch für manche wieder einmal plötzlich und überraschend.

Fest jedenfalls steht: so ein Winter macht das Leben schwerer – auch wenn sich Kinder daran freuen. (Und er stellt viele vor gewaltige Herausforderungen und Aufgaben.)
Fest steht auch: Kälte tut weh. Vor allem denen, die sie wirklich spüren müssen. Dazu gehören besonders die Wohnungs- und Obdachlosen. Zehntausend sollen es allein in Berlin sein. Drei von ihnen sind bereits erfroren. Man nennt sie Kälteopfer, weil sie die meteorologische Kälte nicht überlebt haben. Aber keiner vermag zu sagen, ob sie nicht auch an menschlicher Kälte gestorben sind.
Gegen unmenschliche Kälte hilft nur menschliche Wärme. So sagt der christliche Glaube. Darum hat sich die Kirche immer auch der Notleidenden angenommen. Andere Institutionen sind diesem Engagement gefolgt. Und das ist gut so. Aber letztlich bleibt die Sorge um den Mitmenschen die Sache jedes Einzelnen. Jeder kann und soll dazu seinen Beitrag leisten.

Das christliche Gebot „Du sollst deinen Nächsten lieben“ bedeutet ja nicht nur: du sollt dich um die sorgen, die dir nahe stehen, sondern: Du sollst die Not der Menschen so nahe an dich heranlassen, dass sie zu deinen Nächsten werden – und du zu ihrem. Kälteopfer – welcher Art auch immer – darf es in unserer angeblich christlich geprägten Gesellschaft eigentlich nicht geben. Deshalb müssen wir aufpassen, dass wir selber nicht kalt werden.
Mein Dank gilt darum allen, die in diesen kalten Tagen für mehr menschliche Wärme sorgen. Sie sind die barmherzigen (guten) Samariter unserer Zeit; denn sie haben das Gebot Christi befolgt – bewusst oder eben unbewusst.