BZ-Kolumne

Zur Ehe braucht es Mann und Frau

Mogelpackung. So sagt man hierzulande, wenn der Inhalt einer Verpackung nicht dem entspricht, was außen draufsteht. Als Mogelpackung betrachte ich denn auch einen Antrag, den der Regierende Bürgermeister vor wenigen Tagen in den Bundesrat gebracht hat. Dieser Antrag soll – so heißt es darin – die Ehe „für Personen gleichen Geschlechts“ öffnen. Richtig in diesem Antrag ist, dass sich in unserer Gesellschaft ein Wandel im Bezug auf die traditionelle Ehepraxis vollzogen hat. Richtig ist aber auch, dass die meisten Menschen unter Ehe immer noch und zu Recht eine dauernde Gemeinschaft von Mann und Frau verstehen, die grundsätzlich auch auf die Zeugung und Erziehung von Kindern ausgerichtet ist. So versteht sie auch unser Grundgesetz. Deswegen verbindet es Ehe mit Familie und Elternschaft mit Kindererziehung. Und es stellt die Ehe und Familie unter den besonderen Schutz des Staates, weil nur eine solche Verbindung den gewünschten Fortbestand der Gesellschaft garantiert. Oder anders gesagt: Zur Ehe braucht es Mann und Frau. Und jedes Kind hat das Recht auf Mutter und Vater. Schon in diesem Sinne ist die Ehe sozusagen eine geschützte Marke/Begriff. Nach biblischer Auffassung hat Gott den Menschen geschaffen als Mann und Frau. Das ist die Grundlage der ehelichen Gemeinschaft. Nur so kann und darf der Mensch mitwirken an der Weitergabe des Lebens. Ehe und Familie dienen also der Kultur des Lebens. Und wo Vater oder Mutter gänzlich fehlen, fehlt dem Kind eine entscheidende Erfahrung der Menschlichkeit, die nun einmal aus einer weiblichen und männlichen Dimension besteht. Das ist keine Glaubensfrage, sondern empirische Psychologie.

Natürlich gehört zum christlichen Glauben auch, die Freiheit derjenigen zu respektieren, die sich für eine andere Partnerschaft entscheiden. Trotzdem meine ich: nicht jede Lebensgemeinschaft ist eine Ehe. Vor allem nicht, wenn sie wesentliche Inhalte und Zwecke der Ehe eben nicht erfüllen kann. Das ist für mich Redlichkeit, keine Diskriminierung. Die Politik in unserem Land braucht mehr Ehrlichkeit und weniger Mogelpackungen.