Mit Gottesdienst und Festakt feiern Freunde, Gäste, Ehemalige sowie Vertreter des Erzbistums am 16. Januar den 100. Geburtstag des damaligen Kinderkurheims St. Otto. Aus diesem Anlass wird auch Erzbischof Dr. Heiner Koch erstmals die traditionsreiche Einrichtung des Erzbistums Berlin besuchen, das heutige Haus für Begegnung und Familienferien St. Otto.
1916 wurde das Haus St. Otto in Zinnowitz auf der Insel Usedom als Kinderkurheim gegründet und bis zur Wende von katholischen Schwestern geführt. Für viele Generationen von Kindern und Jugendlichen aus der katholischen Diaspora wurde das St. Otto Heim zu einem festen Begriff und zu einer prägenden Erinnerung. Auch für viele kirchliche Erzieherinnen wurde Zinnowitz zu einer wichtigen Station am Beginn ihres Berufslebens.
Seit 1990 wurde die Einrichtung zur Begegnungs- und Familienferienstätte in der Trägerschaft des Erzbistums Berlin weiterentwickelt. In einem Bereich für Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen und für Erwachsene und Einzelgäste sowie einem Zeltplatz findet ein breites Spektrum von Gästen Erholungs- und Tagungsmöglichkeiten.
In sieben Häusern mit insgesamt 270 Betten und jährlich etwa 65.000 Übernachtungen finden Familienfreizeiten, religiöse Kinderwochen, Gemeindeseminare, Klassenfahrten, Chorwochenenden, Behindertenfreizeiten, Seniorenfahrten und viele andere Veranstaltungen ideale Bedingungen vor für Bildung, Gemeinschaftserlebnis und Erholung. Dazu laden die modernisierten Häuser, eine große Mehrzweckhalle und die Lage nahe am Ostseestrand in einem großzügigen Gelände mit weitern Freizeitmöglichkeiten im Dünenwald am Ortsrand von Zinnowitz ein.
Geschichtliches
Im Jahr 1916 wurde für das vom damaligen Ottoverein errichtete Haus ein Frauenorden gefunden, der die Trägerschaft übernahm. Die Aufgabe der Breslauer Marienschwestern war die Durchführung von Kuren für erholungsbedürftige Kinder. Die Chronik berichtet vom schweren Beginn der beiden ersten Schwestern im Kriegswinter 1916. Die erste Oberin Sr. Raphaela findet man mit ihrem bürgerlichen Namen Luise Feike auf einer Gedenkstele im Zinnowitzer Kurpark vermerkt. Sie musste in der NS-Zeit ein Jahr im Zuchthaus verbringen wegen einer abfälligen Bemerkung über „den Führer“. Durch zwei Weltkriege und die DDR-Zeit hindurch sollte die leibliche und seelische Betreuung der Kinder, die von der Caritas zur Kur geschickt werden konnten, die Hauptaufgabe der Schwestern bleiben. Die Probleme in wechselnden Zeiten waren zahlreich. Versorgungsengpässe konnten zum Teil durch eigene Landwirtschaft gelindert werden. Als ein kirchliches Haus der Kinderbetreuung war St. Otto zahlreichen Repression der staatlichen Organe der DDR ausgesetzt.
Besonders der 1979 verstorbene Berliner Erzbischof Kardinal Alfred Bengsch stellte sich immer wieder schützend vor das Haus und sicherte so den Erhalt. Neben der Erholung spielte für ihn die religiöse Beheimatung und christliche Gemeinschaftserfahrung der Kinder eine unersetzliche Rolle.
Nach der Wende ergab sich die Notwendigkeit und die Möglichkeit das Kinderkurheim als eine Begegnungs- und Familienferienstätte neu auszurichten. Den Investitionsbedarf einer zeitgemäßen Sanierung konnten die Marienschwestern nicht schultern. So übernahm das Erzbistum Berlin die Anlage in seine Trägerschaft. Bis 2004 arbeiteten noch Marienschwestern im Hause mit. Bald aber übernahmen zwei Franziskanerschwestern Aufgaben der geistlichen Betreuung der Gäste und prägen mit ihrem Dienst das christliche Profil der Einrichtung. Etwa ab dem Jahr 2000 entstanden neue Gebäude, bestehende Gebäude wurden grundlegend saniert. Ein Gruppenzeltplatz wurde eingerichtet. 2009 wurde mit der großzügigen Sporthalle ein attraktives Angebot der Freizeitgestaltung auch außerhalb der Saison eingeweiht.
Kirchliche und öffentliche Fördermittel haben ein Ensemble ermöglicht, das als Angebot für ein intensives Erleben von Himmel und Erde, zur Erholung von Leib, Geist und Seele dient. So bildet St. Otto einen wichtigen Baustein für die katholische Seelsorge nicht nur für den vorpommerschen Teil des Erzbistums Berlin.
Kontakt:
Begegnungs- und Familienferienstätte St. Otto
Rektor Olaf Polossek
Dr.-Wachsmann-Straße 29, 17454 Ostseebad Zinnowitz
Tel.: 038377 - 74 0
Fax: 038377 - 74 200
<link http: www.st-otto.com>www.st-otto.com
<link>buero@st-otto.com
<link http: www.facebook.com sankt.otto>www.facebook.com/Sankt.Otto
Programm im Jubiläumsjahr:
- 16. Januar, 16.00 Uhr: Gottesdienst und Festakt
- 29. Mai, Sonntag nach Fronleichnam: Gemeindefest der Pfarrei Stella Maris
- 2. August: Familiensommerfest mit der Gruppe „Patchwork“
- 11. September: Beteiligung am Tag des offenen Denkmals
- 24. September: Dekanatstag Vorpommern
- 7.-9. Oktober: Einkehr- und Bildungs-Wochenende für Gruppenverantwortliche und Interessierte
- November: Jahrestagung der kath. Familienferienstätten in Deutschland