Der Internationale Aktionstag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am 25. November ist gerade im Jahr der Corona-Pandemie ein wichtiges Datum, um darauf aufmerksam zu machen, dass Gewalt gegen Frauen nach wie vor ein brennendes Problem ist.
Frauen aus christlichen Organisationen und Verbänden in Berlin machen in diesem Jahr in zweierlei Weise auf diesen Aktionstag aufmerksam:
- Mit einem Ökumenischen Frauengottesdienst, der am Mittwoch 25.11. um 18 Uhr in der evangelischen Adventkirche (unter Beachtung der Abstands- und Hygieneregeln, alle Interessierten sind eingeladen) gefeiert wird
- Online mit einem ab 20.11. eingestellten Audiobeitrag (unter Evas Arche), der wesentliche Elemente des Gottesdienstes wiedergeben wird.
In diesem Jahr wird unter dem Motto „un-be-DACH-te Frauen“ die Situation wohnungsloser Frauen in den Mittelpunkt gerückt. Psalm 142 wird als biblischer Text mit den Erfahrungen von wohnungslosen Frauen in Verbindung gebracht. In diesem alten Text des Glaubens können sich Frauen auch heute in bedrängenden Situationen wiederfinden: „Ich schütte meine Sorge vor der Lebendigen aus, meine Not erzähle ich ihr.“ (Ps 142.3)
An der Vorbereitung des Gottesdienstes ist auch der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) beteiligt. Er hat unterschiedliche Angebote für wohnungslose Frauen entwickelt: die Notübernachtung Evas Obdach, die Tageseinrichtung Evas Haltestelle, das Duschmobil und Housing first, ein wissenschaftliche begleitetes Modellprojekt, das Frauen ohne Vorbedingung eigenen Wohnraum mit eigenem Mietvertrag und ein verlässliches Beratungsangebot zur Verfügung stellt.
Vorbereitet wird der Gottesdienst von der Ökumenischen Frauengottesdienstgruppe. In ihr engagieren sich Christinnen aus der Frauenarbeit in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), des Ökumenischen Frauenzentrums Evas Arche e.V. und aus weiteren christlichen Frauenverbänden.
Der 25. November erinnert an die Schwestern Mirabal, die an diesem Tag im Jahr 1960 ermordet wurden. Sie hatten sich in der Dominikanischen Republik politisch gegen den damaligen Diktators Rafael Trujillo engagiert und wurden durch Militärangehörige verschleppt, gefoltert und schließlich ermordet.
Seit 1981 wird von lateinamerikanischen Feministinnen und Frauenrechtsorganisationen weltweit am 25. November die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen und Mädchen eingeklagt. Die Vereinten Nationen haben den Protesttag 1999 übernommen.
Normalerweise finden viele weitere Veranstaltungen am 25. November statt, um darauf hinzuweisen, dass immer noch viele Frauen und Mädchen Opfer von Gewalt werden. In diesem Jahr haben die Fahnen, die an öffentlichen Gebäuden als sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen gehisst werden, eine besondere Bedeutung, um „kontaktfrei“ das Anliegen dieses Tages in der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Auch die Organisationen der Veranstalterinnen beteiligen sich an der Fahnenaktion. In der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) hängen Fahnen am Amt für kirchliche Dienste in der Goethestr. 26-30, am Evangelischen Zentrum in der Georgenkirchstr. 69, beim Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (DWBO) in der Paulsenstr. 55/56. Außerdem ist beim Ökumenischen Frauenzentrum Evas Arche e.V. in der Großen Hamburger Str. 28 eine Fahne zu sehen.
Termin: Mittwoch, 25. November 2020, 18.00 Uhr,Ökumenischer Frauengottesdienst
Ort: Evangelische Advent-Kirche, Danziger Str. 201-2013, 10407 Berlin-Prenzlauer Berg
Audiobeitrag ab 20.11.2020 unter Evas Arche