Am Sonntag, 16. Januar 2022, 10.30 Uhr, weiht Erzbischof Heiner Koch den neuen Altar der Herz-Jesu-Kirche in Neuruppin feierlich im Rahmen eines Pontifikalamtes ein. Damit werden gleichzeitig die Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen und die Kirche steht wieder für Gebet und Gottesdienst zur Verfügung.
Zur Altarweihe kann aufgrund der Corona-Lage leider nicht öffentlich eingeladen werden. Der Gottesdienst wird deshalb auf dem Youtube-Kanal des Erzbistums Berlin gestreamt: www.youtube.com/erzbistumberlin
Das Video wird im Anschluss auch auf der Internetseite der neu gegründeten Pfarrei Gertrud von Helfta zur Verfügung stehen: www.pfarrei-heilige-gertrud.de
Herz Jesu in Neuruppin ist die Pfarrkirche.
Nach gut 40 Jahren musste das Innere der Kirche saniert werden. Ursprünglich sollte es nur einen neuen Farbanstrich geben, aber da auch die technischen Anlagen wie Heizung und Elektrik erneuert werden mussten, wurde eine umfangreiche Bestandsaufnahme gemacht und Beleuchtungs- sowie Akustikerneuerung in das Erneuerungsvorhaben integriert. Christian Bernrieder (www.bsl-architekten.de) war mit der Durchführung beauftragt worden.
Der Bereich Bau im Erzbischöflichen Ordinariat Berlin hat in diesem Zuge einen künstlerischen Wettbewerb zur Gestaltung des Innenraums der Kirche durchgeführt, damit die Kirche wieder einheitlich und ansprechend gestaltet und zu einem Leuchtturmprojekt der katholischen Kirche in der Region wird. Ziel war es u.a. die Kirche so gut auszustatten, dass sie auch für kulturelle Veranstaltungen geöffnet werden kann, wie Konzerte oder Ausstellungen. Dem kommt die neue Bestuhlung entgegen, die den Raum dynamischer macht.
Aus sechs eingereichten Beiträgen zur Gestaltung des Altarraumes der Herz Jesu Kirche hat eine Jury aus Vertretern der Gemeinde, des Erzbischöflichen Ordinariats und Fachleuten den Entwurf von Tom Kristen zum Sieger gewählt: www.tom-kristen.de/kontakt.html
Der Entwurf von Tom Kristen ist formal streng und stark reduziert: Altar, Leuchter, Kreuz, Sedilie, Ambo, Tabernakel. Damit möchte der Künstler ein neues Raumgefühl für die Besucher schaffen, das im Gegensatz zur reizüberfluteten Welt steht. Nichts lenkt ab. Die Aufmerksamkeit wird auf das Wesentliche gelenkt. Der restaurierte Corpus Jesu über dem Altar liest sich als ein Ausrufezeichen. Der Mittelgang richtet die Kirche neu aus. Edle Materialen wie z.B. die kleinen Perlmuttplättchen der Tabernakeltüren betonen die Liebe zum Detail. Das monochrome Weiß des Kirchenraumes lässt diesen hell erstrahlen, wird aber gleichzeitig durch die massiven Säulen elegant strukturiert. So weitet sich optisch der Kirchenraum bis zur Decke und lässt das (neo-) gotische Prinzip von Licht und Weite wieder deutlich werden. Durch eine vorgezogene Altarstufe weitet sich der Chorraum und schafft so eine Verbindung zu den Seitennischen, die nun in den Kirchenraum eingebunden sind. Der alte Taufstein rückt gut sichtbar in den Mittelgang unter die Orgelempore.
Die Finanzierung der Sanierung und des Umbaus mit Kosten in Höhe von 625.000 € setzt sich wie folgt zusammen: 63% der Kosten hat das Erzbischöfliche Ordinariat Berlin getragen. Die restlichen 37% setzten sich aus Fördermitteln des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken, des Landes Brandenburg sowie einem Eigenanteil der Gemeinde und rund 40.000 Euro an Spenden zusammen.