Beauftragung für den pastoralen Dienst Samstag, 28. August 2021, 10.00 Uhr, St. Martin (Märkisches Viertel)

v.l.n.r: René Pachmann, Dorothea Hofmann, Stefan Witt, Anna Firla, Robert Mandelkow

Marcel Reuter

Am Samstag, dem 28. August 2021, 10.00 Uhr, werden in St. Martin (Märkisches Viertel) Anna Firla, Dorothea Hofmann, Robert Mandelkow, René Pachmann, Marcel Reuter und Stefan Witt durch Erzbischof Dr. Heiner Koch für den pastoralen Dienst im Erzbistum Berlin beauftragt.

Erstmals werden in einer gemeinsamen Feier auch Mitarbeiter:innen für die sog. „kategoriale Seelsorge“ – beispielsweise in Gefängnis oder Krankenhaus – beauftragt. Seit 2018 können sich Religionspädagog:innen und Theolog:innen im Erzbistum Berlin in einer zweijährigen Berufseinführung für eine solche Tätigkeit qualifizieren.

Anna Firla (46) ist in Kattowitz (Polen) geboren. Sie machte ihr Abitur in Fulda und studierte Betriebswirtschaft. Nach dem Abschluss folgten berufliche Stationen in London, Warschau, Deutschland und der Slowakei. Nach einem Sabbatjahr in Indien studierte sie Drehbuch an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Die Erfahrung des Schreibens förderte bei ihr eine tiefe Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen und führte sie nach Warschau, wo sie Philosophie an der Warschauer Universität und Theologie bei den Jesuiten studierte. Dort erkannte sie bei ignatianischen Exerzitien, ihre pastorale Berufung. Seit 2017 gehörte sie dem Bewerbendenkreis an. Während dieser Zeit hat sie das Referendariat als Religionslehrkraft erfolgreich absolviert und ist seit Herbst 2019 als Pastoralassistentin in der Pfarrei Hl. Edith Stein in Neukölln-Süd eingesetzt.

Zu ihrer Berufung sagt sie:
„Ich mache gerade eine für mich faszinierende Entdeckung, dass sich die Bibelworte, durch die mich Gott führt, im Laufe der Zeit ändern. Gott ist immer neu, dynamisch und für Überraschungen gut! Mein jetziges Wort lautet: Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; denn du wirst dem Herrn vorangehen und ihm den Weg bereiten (Lk 1, 76).“

Dorothea Hofmann (43) ist in Schweinfurt geboren. Nach dem Abitur studierte sie Pädagogik und Theologie und schloss beide Studiengänge erfolgreich ab. Anschließend war sie in vielfältigen Arbeitsfeldern tätig, wobei der Schwerpunkt in der Hochschulseelsorge lag. Seit 2018 ist sie als Krankenhausseelsorgerin im Wenckebach-Klinikum eingesetzt und absolvierte seit Sommer 2028 die Berufseinführung als Mitarbeiterin im pastoralen Dienst kategorialer Seelsorge.

Zu ihrer Berufung sagt sie:
„Im Johannesevangelium sagt Jesus von sich: Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben (Joh 10,10). Durch meinen Dienst in der Krankenhausseelsorge, in der geistlichen Begleitung und in allen Bereichen eines Lebens möchte ich daran mitwirken, dass alle Menschen Leben in Fülle finden und daran Anteil haben.“

Robert Mandelkow (27) ist in Henstedt-Ulzburg geboren. Er ist aufgewachsen in Schleswig-Holstein und durch das ehrenamtliche Engagement in der Kinder-und Jugendarbeit seiner Heimatgemeinde Norderstedt mit dem Beruf des Gemeindereferenten in Berührung bekommen. So nahm er nach dem Abitur das Studium der Religionspädagogik in Paderborn für sein Heimatbistum Hamburg auf. Während des Studiums bewarb er sich im Erzbistum Berlin, so dass er nach dem erfolgreichen Bachelor-Abschluss 2018 die Berufseinführung als Gemeindeassistent in der Pfarrei St. Franziskus aufnahm und in diesem Sommer erfolgreich abschloss.

Zu seinem Berufungsweg zitiert er den Gemeindereferent aus seiner Heimatsgemeinde:
„Dieser Beruf ist unglaublich bunt. Du hast mit so vielen verschiedenen Menschen zu tun und kannst in alle möglichen Aufgabenfelder gehen, das hat mich angesprochen; also machte ich mich auf den Weg und stellte fest, dass aus dem Beruf meine Berufung wurde. Ich bin mir sicher, dass dies ein guter Weg für mich ist. Ich vertraue darauf, dass ich in meinem Dienst viel Gutes tun kann und schon getan habe. Ich möchte die Botschaft Christi tragen und verbreiten. Mein Glaube gibt mir Hoffnung und Kraft. Doch das soll mir nicht genügen: Ich möchte Menschen begleiten, sie in ihrem Leben bestärken und dazu beitragen, dass sie glücklich werden. Frei nach dem Motto: Was soll ich dir tun? (Vgl. Lk. 18,41). Dieses Angebot, diese Hilfestellung, diese unglaubliche Wertschätzung und diesen Liebesbeweis gilt es für mich zu entwickeln. Ich möchte verstehen und fühlen wie unser Herr Jesus Christus, so selbstlos für den Nächsten da sein konnte.“

René Pachmann (41) ist in Jena geboren. Er ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Nach dem Abitur studierte er Theologie in Erfurt und Lublin. Anschließend folgte eine Zeit im Jesuitenorden, bevor er nach Berlin kam und die Ausbildung zum Religionslehrer erfolgreich absolvierte. Nach einer Fortbildung in der Schulseelsorge wurde er als Schulseelsorger im Christian-Schreiber-Haus in Altbuchhorst tätig. 2016 wechselte er in die Gefängnisseelsorge und absolvierte von 2019 bis 2021 die Berufseinführung als Mitarbeiter im pastoralen Dienst kategorialer Seelsorge.

Seinen Berufungsweg beschreibt er so:
„Während der letzten fünf Jahre habe ich als Gefängnisseelsorger gearbeitet und war sehr froh, dass die Frage nach Gott auch bei denen auftaucht, die im Gefängnis einsitzen und oft keine regelmäßigen Kirchgänger sind. Manchmal tarnt sich die Frage nach Gott im Gefängnis etwas, zum Beispiel als Sehnsucht nach einem Neustart, als Suche nach Vergebung, als Hoffnung, sich jemandem vertrauensvoll öffnen zu können, oder in der Übung von Großherzigkeit. Für mich war diese Arbeit ein großes Privileg, da ich dem barmherzigen Gott an den Rändern unserer Gesellschaft auf die Spur kommen konnte.“

Marcel Reuter (44) wurde in Stolberg geboren. Er ist ausgebildeter Kaufmann im Einzelhandel und staatlich geprüfter Betriebswirt. Nachdem er sich seiner Berufung für den pastoralen Dienst bewusst wurde, hat er die allgemeine Hochschulreife in Abendschulform erworben und anschließend in Münster katholische Theologie studiert. Nach einer Auszeit bewarb er sich im Erzbistum Berlin, um hier die Ausbildung zum Pastoralreferenten weiter zu führen. Dazu absolvierte er zunächst erfolgreich den Vorbereitungsdienst als Religionslehrer und anschließend (2018-2020) die Berufseinführung. Dazu war er im Pastoralen Raum Wilmersdorf-Friedenau mit Schwerpunkt in der Pfarrei St. Ludwig eingesetzt. Aufgrund der Bedingungen, die die Corona-Pandemie 2020 mit sich brachte, wird er gemeinsam mit den Absolvent:innen dieses Jahres beauftragt.

Seine Berufung beschreibt er so:
„Ich liebte es immer schon, mit Menschen über religiöse Themen ins Gespräch zu kommen. Besonders interessant ist es immer noch für mich, wenn in solchen Gesprächen keine Antworten präsentiert, sondern Fragen aufgeworfen werden. Denn ich erlebe mich als religiös suchendenden Menschen. Doch mein Suchen nach Gott soll nicht als Unglauben verstanden werden. Es ist wie mit einem Schatz, den jemand nur suchen würde, wenn sie/er wirklich von seiner Existenz überzeugt ist. Am liebsten mache ich mich in Gesellschaft auf die Suche. Dabei ist es mir wichtig, mit den Menschen auf „Augenhöhe“ unterwegs zu sein. Überhaupt steht für mich der Mensch im Mittelpunkt. Und ich würde sogar sagen, dass für mich der schönste Gottes-Dienst der Dienst am Menschen ist. Für die katholische Kirche im Erzbistum Berlin zu arbeiten, gibt mir den passenden Rahmen, um für und mit Menschen an einer lebenswerten christlichen Gemeinschaft bauen zu können. Es ist mir auch ein persönliches Anliegen, dass ehrenamtlich Engagierte für ihren Einsatz in der Gemeinde stetig mehr Wertschätzung erhalten. Den Kopf voller Ideen und das Herz am rechten Fleck, will ich mich daher für den kirchlichen Dienst beauftragen lassen.“

Stefan Witt (46) wurde in Recklinghausen geboren. Er ist verheiratet und Vater von vier Töchtern. Geprägt durch die Kinder- und Jugendarbeit in seiner Heimatgemeinde, begann er nach Abitur und Zivildienst das Studium der Theologie und der Erziehungswissenschaften in Münster. Nach dem Studienabschluss als Diplom-Theologe führte ihn sein Weg gemeinsam mit seiner Frau 2004 nach Berlin, wo ihm das Erzbistum Berlin aus finanziellen Gründen damals keine berufliche Perspektive bieten konnte. So arbeitete er 13 Jahre als Bildungsreferent in der Familienferienstätte St. Ursula in Kirchmöser. 2017 nahm er erneut Kontakt mit dem Erzbistum Berlin auf und konnte 2018 die Berufseinführung in der Pfarrei Heilige Dreikönige beginnen, die er jetzt erfolgreich abgeschlossen hat.

Zu seiner Beauftragung hat er sich den Bibelvers „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ (nach Psalm 31,9) ausgesucht: „Diesen Satz haben meine Frau und ich auch damals zu unserer Hochzeit als Trauspruch gewählt. Gott will unsere Schritte fest machen und unsere Herzen weiten. Meine persönlichen Grenzen sind freilich menschlich eng. Aber mein Vertrauen in den lebendigen Gott ist groß: Denn es ist Gottes weiter Raum, in den ich mich stelle.“