Christlich-jüdischer Gottesdienst erinnert an Befreiung des KZ Sachsenhausen vor 75 Jahren

Foto: Lutz Nehk

Live-Gottesdienstübertragung im rbb-Fernsehen mit Rabbiner Nachama, Pröpstin Bammel, Pfarrer Nehk und Pfarrerin Gardei am Sonntag, 19. April 2020 um 10.15 Uhr, aus der Berliner Gedenkkirche Maria Regina Martyrum

Vor 75 Jahren befreiten die Alliierten das Konzentrationslager Sachsenhausen in Brandenburg. Überlebende aus aller Welt und ihre Angehörigen wollten am 19. April 2020 in der Gedenkstätte Sachsenhausen und im ebenfalls 1945 befreiten KZ Ravensbrück sowie in den Nebenlagern öffentlich der Befreiung und der Ermordeten gedenken. Aufgrund der Coronakrise mussten die Gedenkstätten alle Feierlichkeiten und Veranstaltungen absagen. Erinnert werden soll trotzdem: Das rbb-Fernsehen überträgt am Sonntag, 19. April 2020 um 10.15 Uhr einen Gedenkgottesdienst aus der katholischen Gedenkkirche Maria Regina Martyrum in Berlin-Charlottenburg unter dem Leitgedanken "Ich habe ihr Schreien gehört …".

Mitwirkende sind Rabbiner Andreas Nachama, Vorsitzender der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland; Pfarrer Lutz Nehk, Beauftragter für Erinnerungskultur und Gedenkstättenarbeit des Erzbistums Berlin; Pröpstin Christina-Maria Bammel von der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) sowie Pfarrerin Marion Gardei, Beauftragte für Erinnerungskultur der EKBO.

„Wir sind und bleiben verpflichtet, die Erinnerung wach zu halten, damit ‚Nie wieder!‘ wirklich auch ‚Nie wieder!‘ bedeutet“, sagt Pfarrer Nehk. Pröpstin Bammel ergänzt: „Die Seuche des Hasses, die menschengemachte Plage des Antisemitismus, nimmt immer wieder schreckliche Infektionskurven. Es ist unsere Aufgabe, sie gemeinsam aus der Kraft der Erinnerung zu unterbrechen.“