„Sind die Grundsätze falsch, werden die Taten nicht richtig sein“ – Dankgottesdienst zum 25. Jahrestag der Seligsprechung von Bernhard Lichtenberg
„Sind die Grundsätze falsch, werden die Taten nicht richtig sein“ – im Verhörprotokoll der Gestapo vom 25. Oktober 1941 bekräftigte Dompropst Bernhard Lichtenberg seine grundsätzliche Ablehnung der NS-Ideologie. Verhaftet wurde er – neben seiner Kritik an den Euthanasiemorden –, weil er – beginnend mit der Zerstörung der Synagogen, jüdischen Geschäfte und Einrichtungen in der „Reichspogromnacht“ – Abend für Abend in der Sankt Hedwigs-Kathedrale „für die verfolgten Juden“ gebetet hatte: „Draußen brennt der Tempel. Das ist auch ein Gotteshaus“.
Dompropst Lichtenberg starb auf dem Weg aus dem Berliner Gefängnis in das Konzentrationslager Dachau am 5. November 1943 in Hof. Die israelische Gedenkstätte Yad Vashem verlieh ihm 2004 die Auszeichnung als „Righteous among the Nations“. Das Erzbistum Berlin strebt ein Heiligsprechungsverfahren für Bernhard Lichtenberg an, sein Martyrium, sein konsequentes Glaubenszeugnis, sind vorbildhaft.
Bernhard Lichtenberg wurde zusammen mit dem Priester Karl Leisner am 23. Juni 1996 von Papst Johannes Paul II im Berliner Olympiastadion vor mehr als 90.000 Gläubigen seliggesprochen, der 5. November, sein Sterbetag, gleichzeitig zum Gedenktag erklärt.
Anlass für die Seligsprechung war die dritte (und letzte) Pastoralreise von Papst Johannes Paul II. nach Deutschland. Zum ersten Mal besuchte ein Papst Berlin.
In Erinnerung daran feiert das Erzbistum einen Dankgottesdienst am Mittwoch, 23. Juni 2021, 18.00 Uhr, in der Gedenkkirche Maria Regina Martyrum, Heckerdamm 232, 13627 Berlin.
Zelebranten des Gottesdienstes sind Erzbischof Dr. Heiner Koch und Weihbischof Dr. Matthias Heinrich.
Der Gottesdienst ist öffentlich, da aber die Anzahl der teilnehmenden Gläubigen derzeit noch auf 50 Personen begrenzt ist, ist eine Anmeldung an
erinnerungskultur(ät)erzbistumberlin.de nötig. Eine Teilnahme ist erst nach Anmeldebestätigung möglich.