Die (Erz-)Bistümer Berlin, Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz und Magdeburg trauern um Matthias Holluba

Raphael Schmidt

In einem Schreiben an die Familie, den St. Benno-Verlag und die Redaktion des TAG DES HERRN bringen Erzbischof Heiner Koch, Bischof Heinrich Timmerevers, Bischof Ulrich Neymeyr, Bischof Wolfgang Ipolt und Bischof Gerhard Feige ihre Trauer und Erschütterung über den Tod von TAG DES HERRN-Chefredakteur Matthias Holluba zum Ausdruck:

Weit mehr als 25 Jahre wussten wir die Geschicke „unserer“ Kirchenzeitung bei Matthias Holluba in verlässlichen Händen. Wir haben ihn geschätzt als loyalen und reflektierten Chronisten und Kommentator der rasanten Veränderungen, die uns gerade im Osten Deutschlands vor große Herausforderungen stellten. Wichtig und wertvoll war uns auch sein Feedback zu den Rückmeldungen der Leserinnen und Leser „seiner“ Kirchenzeitung.

Die lange Kontinuität – er war länger beim TAG DES HERRN im Amt, als ein jeder von uns Bischof ist – hat uns allen bei der Einschätzung der aktuellen Lage sehr geholfen. Matthias Holluba war für uns das Bindeglied zur Leserschaft des TAG DES HERRN; durch viele Postzuschriften, die bei ihm eingingen, konnte er eine sehr genaue Einschätzung geben, wie sich die Stimmungen und Sorgen der Leserinnen und Leser entwickeln. Gutmütig, geduldig und großzügig hat er sich um Differenzierung bemüht und für kirchliche Positionen geworben. Er hat seine Arbeit nicht als Beruf, sondern als Berufung verstanden, der er in großer Verlässlichkeit und Verbindlichkeit nachgekommen ist. Als Chefredakteur war er auch seiner Redaktion Vorbild und – wenn nötig – Vertreter in Urlaubs- oder Krankheitstagen. Somit war er auch im gesamten Verbreitungsgebiet des TAG DES HERRN bekannt, präsent und beliebt.

Matthias Holluba war auch im Netzwerk „die pastorale!“ von Anfang an eine wichtige Säule. Gemeinsam mit anderen entwickelte er von der ersten Ideenskizze an die ersten beiden Auflagen der „pastorale!“ 2006 und 2009 in Schmochtitz mit und war entscheidend an der Umsetzung der dritten Ausgabe 2019 in Magdeburg beteiligt.

Als Chefredakteur der Kirchenzeitung half sein weiter Blickwinkel, der an Bistumsgrenzen nicht Halt machte, pastorale Anforderungen zu erkennen, die gegenwärtige kirchliche Situation auf dem Hintergrund der ostdeutschen Geschichte zu deuten sowie Entwicklungen und Diskussionen mit anzustoßen, die für die Kirche zwischen Ostsee und Erzgebirge relevant sind.
Dabei war er mit dem TAG DES HERRN immer mit dabei, wenn es galt über das Leben in der schöpferischen Diaspora zu berichten.

Matthias Holluba war nicht nur ein ausgezeichneter Journalist. Er hat seine Arbeit auch immer als Übersetzung und – wichtiger noch – als Verkündigung verstanden. In dem Päpstlichen Dekret Inter Mirifica heißt es über die Sozialen Kommunikationsmittel: „Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Erholung und Bildung des Geistes; sie dienen ebenso auch der Ausbreitung und Festigung des Gottesreiches“. Auch wenn sich in der Medienwelt vieles verändert hat, so darf dies als Maxime für das Handeln von Matthias Holluba angenommen werden.

„Wie so oft, wird einem das erst so richtig bewusst, wenn sein Platz jetzt leer ist“, schreiben Verlag und Redaktion. Dem schließen wir uns als Herausgeber-Bischöfe an. Wir sind in unseren Gebeten bei seiner Familie und seinen Kolleginnen und Kollegen. Wir sehen uns in großer Trauer mit der Nachricht von seinem überraschenden Tod nach kurzer Krankheit konfrontiert. Wir verlieren einen klugen, bedachten, humorvollen, hochprofessionellen und im Glauben verwurzelten Journalisten und Chefredakteur unserer Kirchenzeitung.

Der Herr tröste alle, die ihm nahestanden, und schenke ihm die ewige Ruhe in seinem Reich.

Die Bischöfe sind die Herausgeber der Kirchenzeitung TAG DES HERRN, Matthias Holluba starb nach Angaben von Redaktion und Verlag am 15. Januar 2022 nach kurzer schwerer Krankheit.

Ein Interview mit dem Verstorbenen Chefredakteur Matthias Holluba:

"Kirche braucht gute Presse!"