„Die Gegenwart der Erinnerung“
Im Anschluss an das Wort der deutschen Bischöfe und unter dem Motto „Die Gegenwart der Erinnerung“ gedenkt das Erzbistum Berlin des Endes des Zweiten Weltkriegs.
Für Erzbischof Dr. Heiner Koch gibt es vor allem zwei Gründe, an den 8. Mai 1945 zu erinnern:
„Wir erinnern an die Toten dieses Kriegs, an das sinnlose Quälen und Morden, an den Holocaust, wir erinnern an Hunger, Flucht und Vertreibung von so vielen Menschen.
Genauso wichtig ist aber, was wir als Deutsche Bischöfe so formuliert haben: ‚Unser Dank gilt allen, die geholfen haben, die Macht des Nationalsozialismus zu brechen, und ebenso allen, die in den folgenden Jahrzehnten für Frieden und Völkerverständigung, für Versöhnung und Recht, für Demokratie und würdige Lebensverhältnisse tätig waren. Die dankbare Erinnerung ist zugleich mit dem Auftrag verbunden, dieses Erbe in die Zukunft zu tragen‘. Wir sind gehalten, der Entzweiung des Nationalismus, des ‚völkischen‘ Denkens und autoritärer Herrschaft‘ entschieden entgegenzutreten. Dazu dürfen wir nicht schweigen, nie.
Am 8. Mai 1945 konnten vermutlich in Berlin keine Glocken läuten, Kirchen waren zerstört, Glocken zu Waffen umgeschmolzen. In Zeiten der Corona-Pandemie haben wieder sehr bewusst auf die Glocken gehört, die uns dreimal täglich zum Gebet rufen.
Am 8. Mai, 18.00 Uhr, gilt dieser Gebetsruf in ganz besonderer Weise den Opfern und mahnt uns an unseren Auftrag“.