„Du musst wahnsinnig sein“, Schwester Bernadette Pruß, Äbtissin von Kloster Alexanderdorf erinnerte sich in Ihrer Predigt in der Dank-Vesper zum 40. Priesterjubiläum von Erzbischof Koch an Ihren eigenen Eintritt ins Kloster: „Damals ging mit dieses Lied von Reinhard Mey durch den Kopf, der damit sein Lampenfieber vor dem Auftritt beschreibt. Aber am Ende heißt es auch: ‚es ist eine Gnade hier zu stehen‘. Nun sind die Texte des Berliner Liedermachers keine geistliche Lesung, aber das Lied passt auch auf eine geistliche Berufung.“
Der 66. Geburtstag und Tag des 40. Priesterjubiläums des Berliner Erzbischofs stand zunächst ganz im Zeichen der Weihe von fünf Kandidaten zu Priestern am Morgen. Daher griff die Äbtissin folgerichtig auch den Gedanken von Edith Stein auf, den Erzbischof Koch schon in seiner Predigt in den Mittelpunkt gestellt hatte: „Wir wissen nicht, wohin Gott uns führt, wir wissen nur, dass Gott uns führt“.
Am Ende der Priesterweihe gratulierte Generalvikar Pater Manfred Kollig SSCC für das ganze Erzbistum Berlin: „Wir sind Dir dankbar, dass Du Deinen Bischofswahlspruch ‚Freut Euch allezeit, der Herr ist nahe!‘ mit uns lebst.“ Als Zeichen des Dankes überreichte er eine Abbildung der Pietà aus der Sankt Hedwigs-Kathedrale: „Die Pietà zeigt: Christus hat alles gegeben, ihn, den Erlöser verkünden wir“, so Pater Manfred und ergänzt an den Jubilar gewandt: „Du bist den Menschen nahe, in ihren guten wie in ihren schweren Stunden, wir wünschen Dir, dass Du den Menschen weiter nahe sein kannst.“
Dankbarkeit und Herzlichkeit prägten diesen Tag aus der Sicht des Jubilars, der im Anschluss an die abendliche Dank-Vesper eine kleine Runde eingeladen hatte. Rund 30 Gäste aus seiner Familie, Nachbarschaft, Ökumene, Politik, Verbänden, dem Erzbischöflichen Ordinariat, dem Metropolitankapitel und den Nachbarbistümern begrüßte stellvertretend für viele, die er – coronabedingt – nicht einladen konnte. Den Abend krönte eine Torte in Form einer Soutane, die nicht lange unversehrt bleiben sollte.