Geliebt in alle EwigkeitFastenhirtenwort zur Eucharistie aus Anlass des 75. Todestages des sel. Bernhard Lichtenberg

Am 5. November 1943, also vor 75 Jahren, starb der Berliner Dompropst Bernhard Lichtenberg, dessen Gebeine in der Krypta unserer St. Hedwigs-Kathedrale beigesetzt sind. Geboren wurde er am 3. Dezember 1875 in Ohlau, einer kleinen Stadt südöstlich von Breslau. Nach seinem Theologiestudium in Innsbruck und Breslau empfing er in Breslau die Priesterweihe. 1900 kam er als junger Priester nach Berlin und blieb in unserer Stadt bis zu seinem Tod 43 Jahre lang als Seelsorger in verschiedenen Stadtteilen und in St. Hedwig tätig.

1938 wurde er der zweite Dompropst des neugegründeten Bistums Berlin. Schon vor 1933 trat Lichtenberg als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus auf. Er war ein Freund der Juden und verfolgten Menschen jeder Konfession und Weltanschauung. Seit der sogenannten Reichskristallnacht 1938 und der nun offensichtlich gewordenen Judenverfolgung betete Lichtenberg Tag für Tag bei der Abendandacht in der St. Hedwigs-Kathedrale öffentlich für die verfolgten Juden. Es kam zu seiner Verhaftung und Verurteilung zu zwei Jahren Gefängnis, die er in Berlin-Tegel absaß. Als Lichtenberg entlassen wurde, verhaftete ihn die Gestapo und nahm ihn in »Schutzhaft«. Auf dem Transport ins Konzentrationslager nach Dachau starb er dann.

Am 23. Juni 1996 sprach Papst Johannes Paul II. Bernhard Lichtenberg als Märtyrer selig.

Es ist gut und bedeutsam, wenn wir Christen uns im Erzbistum Berlin gerade in diesem Jahr 2018, 75 Jahre nach seinem Tod, auf ihn, sein Leben und sein Wirken besinnen und ihn um seine Fürbitte anrufen für die Menschen, mit denen wir in Berlin, Brandenburg und Vorpommern zusammen leben und für die wir Kirche sind. Für unser Erzbistum, seine Gemeinden, seine Gemeinschaften, seine Einrichtungen und für alle Christen.

<link file:30512 _blank>Fastenhirtenwort 2018