Je länger die Coronakrise in Deutschland dauert, desto dramatischer werden die Sorgen und Ängste der Menschen und damit ihr Ruf nach Seelsorge und Hilfe. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, Erzbischof Dr. Heiner Koch vom Erzbistum Berlin und Wall-Geschäftsführer Patrick Möller starten deshalb heute eine berlinweite Kampagne für das Corona-Seelsorgetelefon. Gemeinsam präsentieren sie das erste von 1500 Plakaten im BVG Wartehäuschen vor dem Berliner Dom der Öffentlichkeit. Ziel der Kampagne ist es, das kostenlose telefonische Hilfe-Angebot allen Berlinerinnen und Berlinern bekannt zu machen.
„Diese Krise zeigt so deutlich wie lange nicht, was Menschen in Not dringend benötigen: das offene Ohr eines anderen, der ruhig zuhört, der Hoffnung, Stärke und Trost gibt“, so Bischof Christian Stäblein. „ein solches offenes Ohr zu sein, das ist unsere Aufgabe, dafür das Corona Seelsorgetelefon, dafür stehen wir als Kirche ein.“
Verbreitet wird die Kampagne außer auf den Plakaten über die Website www.c-st.berlin. Zudem verteilt der Sponsor Dinamix Media 24.000 Gratis-Postkarten in Berliner Restaurants und Kneipen. Ein Team von Best Friend - Agentur für Kommunikation hat die Kampagne ehrenamtlich konzipiert.
Das Corona-Seelsorgetelefon ist ein gemeinsames Projekt der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, des Erzbistums Berlin, von Diakonischem Werk Berlin Brandenburg und der Caritas. Die Senatsverwaltung für Gesundheit unterstützt das Angebot (sowie die Medi-Helpline für medizinisches Personal und Pflegende) bis zum Jahresende mit 65.000 Euro.
Derzeit teilen sich rund 70 ausgebildete ehrenamtlich Mitarbeitende die täglichen Schichten von 8 bis 24 Uhr. Nach eigener Erhebung gingen bei der Hotline bis Ende Juli fast 1500 Anrufe ein. Die durchschnittliche Gesprächsdauer betrug 24 Minuten. Aktuell sinkt die Zahl der Anrufenden, dafür nimmt die Länge der einzelnen Gespräche deutlich zu. „Barmherzigkeit ist eine Grundhaltung von Kirche“, erklärt Erzbischof Dr. Heiner Koch. „Diese Zahlen bestätigen uns, dass wir mit unserem Angebot für Beratung und Seelsorge auf dem richtigen Weg sind.“ Viele der Anrufenden haben Angst vor einem zweiten Lockdown, kämpfen mit Einsamkeit, wachsender Existenznot und zunehmenden Suizidgedanken.
„Wir möchten mit unseren Werbeflächen dazu beitragen, die Berlinerinnen und Berliner über das Hilfsangebot Corona- Seelsorgetelefon zu informieren. Wenn damit Menschen in dieser schwierigen Zeit geholfen werden kann, dann hat sich unsere Unterstützung gelohnt.“, so Wall-Geschäftsführer Patrick Möller.
Corona Seelsorgetelefon - 403 665 885 - täglich von 8-24 Uhr - kostenfrei und anonym, weitere Informationen auf www.c-st.berlin