„Im Gespräch bleiben“Segenswünsche von Bischof Dröge und Erzbischof Koch zum Ramadan 2018

Zum Fastenmonat Ramadan haben Bischof Dr. Markus Dröge und Erzbischof Dr. Heiner Koch im Namen der Christinnen und Christen des Erzbistums Berlin und der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz „herzliche Grüße und Segenswünsche“ an die „muslimischen Freunde“ geschickt.

Die Bischöfe betonen, wie wichtig es ist, dass „wir in dieser spannungsvollen Zeit“ „den Kontakt miteinander suchen und uns wechselseitig einladen, wo sich Gelegenheiten bieten.“ Sie äußern den Wunsch, „dass wir im Gespräch bleiben, Gemeinsamkeiten festhalten oder neu entdecken und bewährte Zusammenarbeit weiter pflegen. Lassen Sie uns weiterhin gemeinsame Schritte tun, um das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religion und Herkunft gerecht und friedvoll zu gestalten – hier in Deutschland und überall auf dieser Erde.“

Der Brief im Wortlaut:

Liebe muslimische Freunde,

zum bevorstehenden Fastenmonat Ramadan senden wir Ihnen im Namen der Christinnen und Christen des Erzbistums Berlin und der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz herzliche Grüße und Segenswünsche. Der Fastenmonat ist für Sie ein Monat der Geduld, der Versöhnung und der Befreiung. Das Fasten dient der Ehre Gottes und lässt den Einzelnen in besonderer Weise die Gemeinschaft aller Gläubigen erleben.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie diesen Gruß auch an diejenigen weitergeben könnten, die zu Ihren Moscheegemeinden oder Verbänden gehören oder sich diesen verbunden fühlen. Unser besonderer Dank gilt dabei all denen, die in diesen Wochen nicht-muslimische Freunde und Partner zum Fastenbrechen in ihre Moscheegemeinde einladen und mit dieser Geste der Gastfreundschaft Zeichen setzen für ein selbstverständliches und vertrauensvolles Miteinander in unserer Gesellschaft.
Für Sie ist der Fastenmonat eine Zeit der besonderen Besinnung auf den Inhalt Ihres Glaubens und eine Zeit der intensiven Erfahrung von Gemeinschaft unter den Gläubigen. Wir wünschen, dass Sie durch die Güte Gottes viele bereichernde Erfahrungen machen dürfen. Auch im Judentum und in der Christenheit fasten Menschen. Die Fastenzeit lädt ein, sich wieder neu auf die Frage nach dem Sinn des Lebens zu konzentrieren und sich bewusst auf die immerwährende Anwesenheit Gottes einzustellen.

In dieser spannungsvollen Zeit ist es besonders wichtig, dass wir den Kontakt miteinander suchen und uns wechselseitig einladen, wo sich Gelegenheiten bieten. Wir erinnern gern an die zahlreichen Begegnungen von Christen und Muslimen, in denen wir mit Interesse aneinander und offen füreinander und für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft miteinander redeten und auch feierten. Wir wünschen sehr, dass wir im Gespräch bleiben, Gemeinsamkeiten festhalten oder neu entdecken und bewährte Zusammenarbeit weiter pflegen. Lassen Sie uns weiterhin gemeinsame Schritte tun, um das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religion und Herkunft gerecht und friedvoll zu gestalten – hier in Deutschland und überall auf dieser Erde.

Mit diesem Wunsch möchten wir Ihnen, Ihren Familien und Gemeinden eine besinnliche und friedvolle Fastenzeit, Gottes Segen, Frieden und Wohlergehen und dann ein frohes Fest zum Abschluss des Ramadan wünschen. Ramadan mubarak!