Interreligiöses Fastenbrechen in St. Clara Solidaritätspreise verliehen

Podiumsgespräch (Fotos: NBS - Neuköllner Begegnungsstätte)

Pfr. Kotzur

Solidaritätspreis an Pfr. Matthias

Am Mittwoch, 20. April 2022 lud die Neuköllner Begegnungsstätte (NBS) zum diesjährigen interreligiösen Fastenbrechen ein, wofür die Gemeinde Hl. Drei Könige ihr Gemeindehaus in St. Clara zur Verfügung stellte. Das ist bereits eine gute Tradition, denn seit Beginn der Corona-Pandemie haben die katholische und die evangelische Martha-Gemeinde ihre Räumlichkeiten muslimischen Gläubigen für das Freitagsgebet angeboten.

Für diese religiöse Gastfreundschaft zeichnete der Imam der Gemeinde, Taha Sabri, Pfarrer Kotzur für St. Clara und Pfarrerin Monika Matthias für die Martha-Gemeinde mit dem Solidaritätspreis aus.

Die Neuköllner Begegnungsstätte engagiert sich schon seit vielen Jahren im interreligiösen Dialog, was sie mit ihrer Einladung zum Fastenbrechen besonders zum Ausdruck bringt. Nachdem es in den letzten zwei Jahren coronabedingt nicht möglich war, zeigte sich die Gemeinde dankbar, dass nun wieder zu einem solchen gemeinsamen Essen einladen konnte. Ein besonderes Zeichen der Solidarität setzte die Gemeinde mit der Einladung von geflüchteten Ukrainer:innen.

Neben den Grußworten von Gerry Woop, Staatssekretär für Europa, und Barbara John, Vorstandsvorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und Ombudsfrau der Bundesregierung für die Opfer und Hinterbliebenen des NSU, sprachen Rabbiner Dr. Walter Rothschild, Pfarrer Martin Germer (Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche) und Imam Taha Sabri über das Thema „Unser(e) Blickwinkel – Was Verzicht und Einkehr mit unserer Sicht auf die Welt macht“. Das interreligiöse Gespräch moderierte Angelica Hilsebein, Referentin für den interreligiösen Dialog im Erzbistum Berlin.

Nach dem Gebetsruf wurde das Büffet eröffnet und während des gemeinsamen Essens nutzten die Gemeindemitglieder die Gelegenheit, mit ihren Gästen ins Gespräch zu kommen. Es zeigte sich, dass bereits viele enge Kontakte zwischen den muslimischen Gläubigen und ihren Gästen bestehen, die an diesem Abend erneuert und vertieft werden konnten. So leisten diese wertvollen Begegnungen einen wichtigen Beitrag für ein gelingendes Miteinander in unserer pluralen Stadt Berlin.