Vor der ersten Sitzung des neugewählten Landtages von Mecklenburg-Vorpommern feierten Abgeordnete am Dienstag in der Schlosskirche in Schwerin einen ökumenischen Gottesdienst. Geleitet wurde er von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland) und Erzbischof Dr. Heiner Koch (Erzbistum Berlin). Traditionell laden die beiden christlichen Kirchen seit der Gründung des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern vor jeder Landtagssitzung zu einer Andacht in die Schlosskirche ein, um Gottes Segen für die Arbeit im Parlament zu erbitten.
Erzbischof Koch machte den Parlamentarierinnen und Parlamentariern Mut, mit Schöpferkraft und zum Segen für die Menschen und die Gesellschaft freudig tätig zu werden. „Wir mögen Fehler machen und Schwächen haben. Wir mögen in unserer Lebensgestaltung scheitern. Aber es bleibt die begründete Hoffnung, dass wir dann gerade in diesen Stunden daran glauben können und erfahren, dass uns unsere Verfehlungen vergeben werden – von den Menschen aber auch von Gott. So gelingt es uns, uns immer wieder aufzurichten und aufzustehen und verantwortlich weiterzuleben. Das ist mitunter schwer. Eines aber wäre grausam: wenn wir nicht einmal versuchen würden, unser Leben verantwortlich zu gestalten, Verantwortung zu übernehmen und Verantwortung zu tragen, so hart das manchmal auch ist - auch und nicht zuletzt in der Politik und in unserem politischen Engagement“, sagte der Erzbischof.
Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt wünschte den Abgeordneten für Ihre Aufgaben Gottes Segen. „Sie übernehmen Verantwortung für unser Gemeinwesen und seine Gestaltung. Und sie sollen und müssen dabei Entscheidungen treffen, die das Wohl aller Bürgerinnen und Bürger und nicht nur das der jeweils eigenen Wählerschaft im Blick haben. Bisweilen wird das keine leichte Aufgabe sein, sondern eine, die Sie auch in Konflikte, innere wie äußere, führen kann. Das ist eine Herausforderung, für die es immer wieder neu Lösungen zu finden gilt. Gut, wenn Sie sich dabei an Gottes segnenden Zuspruch erinnern und orientieren und so die von Gott uns allen geschenkten Lebensmöglichkeiten ergreifen und nutzen können: für Mitmenschlichkeit und Barmherzigkeit, die nicht nur denen gelten, die uns besonders nahestehen, sondern allen Menschen. Für die Bewahrung der Schöpfung, damit das Leben auf der Erde auch für unsere Kinder und Kindeskinder lebenswert und wundervoll — voll der Wunder — sein kann. Für ein soziales Miteinander, das allen Menschen gleichermaßen Teilhabe ermöglicht. Für Frieden und Gerechtigkeit“, so die Landesbischöfin.
Zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Gottesdienstes gehörten Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, der Direktor des Landtages, Armin Tebben, der Bürgerbeauftragte des Landes, Matthias Crone und die scheidende Justizministerin Katy Hoffmeister.