Am Samstag, den 13. Juni 2020, 10.00 Uhr, weiht Erzbischof Koch David Hilus, Maximilian Hofmann, Thomas Kaiser, Lucas Podschun und Dominik Żyła in der Kirche St. Matthias, Berlin-Schöneberg, zu Priestern. An der Feier dürfen – entsprechend den aktuell geltenden Bestimmungen – maximal 150 Personen teilnehmen, der Gottesdienst wird daher gestreamt, auch in polnischer Sprache.
Diakon David Hilus (29) wurde in Augsburg geboren und hat vier Geschwister. Er gehört dem neokatechumenalen Weg an und trat 2010 in das Priesterseminar Redemptoris Mater in Berlin Biesdorf ein. Seit September 2018 absolviert er den Pastoralkurs und ist während dieser Zeit eingesetzt in Hoppegarten und Petershagen. Zu seiner priesterlichen Berufung schreibt er:
„‚Schenke dein Herz Christus. Er nimmt nichts, und gibt alles.‘ Als ich diese Worte vor 15 Jahren von Papst Benedikt XVI. in Regensburg hörte, konnte ich nicht erahnen, was für ein riesiges Abenteuer für mich hinter diesen Worten liegt. Egal ob in Berlin, Chile, Brasilien, den Niederlanden oder jetzt in Brandenburg – Gott ist treu und Christus ist mit seinem Geist auch heute noch in Seiner Kirche lebendig und wirksam. Voller Staunen und Dankbarkeit über den Ruf Gottes will ich dieser Kirche durch sein Priestertum gerne dienen. Ich danke Gott für alles, was er mir bis heute gegeben hat, für meine Talente, aber insbesondere für meine Schwächen: ‚Denn wir tragen diesen Schatz in zerbrechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß der Kraft von Gott und nicht von uns kommt.‘ (2. Kor 4,7)“
Diakon Maximilian Hofmann (30) wurde in München geboren als ältester von sieben Geschwistern. Er gehört dem neokatechumenalen Weg an und ist 2010 in das Priesterseminar Redemptoris Mater eingetreten. Für die Zeit des Pastoralkurses war er bisher im Pastoralen Raum Brieselang-Nauen eingesetzt, ab Sommer wird er seinen priesterlichen Dienst in der Pfarrei St. Bernhard Stralsund/Rügen/Demmin aufnehmen. Über seine priesterliche Berufung schreibt er:
„‚Was hast du, das du nicht empfangen hättest?‘ (1 Kor 4,7) ‚Zufällig‘ bin ich auf diesen Satz des Apostels Paulus bei einer Bibelerforschung gestoßen. Er traf mich mitten ins Herz. Als Diakon folgte ich dem Ruf, Jesus Christus und seiner Kirche dort zu dienen, wo ich gebraucht wurde. Ich durfte meine Talente ausleben und meine Handikaps erleben. Talente und Handikaps, beide habe ich empfangen. Sich ihrer zu rühmen ist genauso falsch wie sich ihrer zu schämen. Nicht nur einmal brachten mich in den vergangenen Monaten und Jahren vermeintliche Stärken zum Stolpern und scheinbare Handikaps zu unerwarteter Freude und Erfüllung. Mit der Zusage Gottes, dass Er mich als mein Schöpfer zum Dienst eines Priesters in seiner Kirche ruft, erwarte ich voll Freude den Tag meiner Priesterweihe.“
Diakon Thomas Kaiser (39) wurde in Ueckermünde geboren, ließ sich mit 20 Jahren evangelisch taufen, konvertierte 2006 in Greifswald in die katholische Kirche, wurde Kirchenmusiker und begann 2010 sein Theologiestudium in Bamberg, danach Erfurt und Würzburg. Seit 2016 absolviert Thomas Kaiser den Pastoralkurs und ist in der Pfarrei St. Franziskus in Reinickendorf eingesetzt. Zu seiner priesterlichen Berufung sagt er selbst:
„Vor vielen Jahren saß ich als junger Kirchenmusiker zum Fronleichnamsfest in St. Joseph in Greifswald an der Orgel. ‚Das Brot ist mein Fleisch‘ – diese Evangeliums-Worte trafen mich mitten ins Herz. Alle Zweifel und Fragen wichen einer tiefen Gewissheit der Gegenwart Gottes. Es ist eine wunderbare Lebensgemeinschaft mit Gott, Christus und dem Heiligen Geist. Sie ist das wunderbarste Geschenk an uns Menschen. Für mich begann ein Abenteuer ohnegleichen, das sich am diesem Fronleichnamswochenende fortsetzt.“
Diakon Lukas Podschun (30) wuchs mit seinem Zwillingsbruder und einem jüngeren Bruder in Königs Wusterhausen auf. Nach dem Abitur begann er das Studium in Erfurt. Seit Herbst 2018 absolviert er den Pastoralkurs und ist eingesetzt im Pastoralen Raum Wuhle-Spree. Zu seinem priesterlichen Weg sagt er:
„‚Wir aber wollen, von der Liebe geleitet, die Wahrheit bezeugen und in allem auf ihn hin wachsen. Er, Christus, ist das Haupt.‘ Diese Aufforderung des Apostels Paulus aus dem Brief an die Epheser verdichtet, was es für mich bedeutet die Gnade der Priesterweihe geschenkt zu bekommen: Geheiligt werden in Christus, der Wahrheit, durch das Siegel des Hl. Geistes und derart durchdrungen sein von der Liebe Gottes, dass man ihm Hände und Stimme, Gedanken und Werke, Herz und Seele zur Verfügung stellt, für die Feier seines immerwährenden Opfers; für sein vergebendes und heilendes Wirken an den Menschen; für die Verkündigung des Evangeliums und die hingebungsvolle Sorge um die Herde Christi, damit wir gemeinsam unaufhörlich auf ihn hinwachsen, als Glieder des Leibes, dessen Haupt Christus allein ist.“
Diakon Dominik Żyła (44) wurde in Kamien (Polen) geboren und wuchs mit einem älteren Bruder auf. Zunächst absolvierte er den Studiengang „Öffentliche Verwaltung“ und arbeitete bis 2007 als Schiffsagent im Hafen von Świnoujście. Ende 2001 begann er den Neokatechumenalen Weg und ist 2007 in das Priesterseminar Redemptoris Mater eingetreten. Er absolviert seit 2018 den Pastoralkurs und ist im Pastoralen Raum Berliner Südwesten eingesetzt. Über seinen priesterlichen Weg sagt er:
„Worte, die mir geholfen haben, den Weg zum Priestertum zu wagen, stammen aus dem Epheserbrief: ‚Mir, dem Geringsten unter allen Heiligen, wurde diese Gnade zuteil: Ich soll den Heiden mit dem Evangelium den unergründlichen Reichtum Christi verkünden‘ (Eph 3,8). Es hat lange gebraucht, bevor ich auf dem Ruf Gottes geantwortet habe. Heute, kurz vor der Priesterweihe, kann ich sagen, dass Gott dem treu ist, was ER selbst eingepflanzt hat: Den Ruf, Ihm nachzufolgen. Ich freue mich, heute hier zu stehen und mich weihen lassen zu dürfen, um die Werke zu vollbringen, die ER für mich vorbereitet hat. Ich hoffe auf das Gebet von vielen Katholiken, die im Erzbistum Berlin zuhause sind. Ich empfehle meine Berufung und meinen Dienst dem Segen Gottes und dem Schutz der Seligen Jungfrau Maria.“
Mit den Neupriestern feiert auch Erzbischof Dr. Heiner Koch sein 40-jähriges Priesterjubiläum und reiht sich in die Vorstellungsrunde ein: „Vor 40 Jahren, am 13. Juni 1980, wurde ich am Herz-Jesu-Fest und an meinem Geburtstag durch Josef Kardinal Höffner im Kölner Dom zum Priester geweiht. Welche Zeit voller Überraschungen durfte ich seitdem erleben, wie sehr habe ich in diesen Jahren die Wahrheit des Satzes von Edith Stein erfahren dürfen, von der ich ein Stück ihres Profess-Kleides in meinem Bischofskreuz trage: ‚Wir wissen nicht, wohin uns Gott führt, wir wissen nur, dass er uns führt.‘ Keine der Stellen, in denen ich zum priesterlichen Dienst berufen wurde, habe ich mir ausgesucht. Das hat mich auch entlastet und beflügelt.
Ich bin meiner Heimatgemeinde St. Gertrud, in Düsseldorf-Eller sehr dankbar, in der ich am 17. Juni 1980 meine Primiz feiern dufte und der ich bis heute verbunden bin. Es war eine gute Zeit als Kaplan in St. Martinus in Kaarst, genauso wie die so intensiv vom Gemeinschaftsleben geprägten Jahre als Hochschulpfarrer in Düsseldorf. Ich habe gerne im Generalvikariat in Köln gearbeitet in der Frauen- und Erwachsenenseelsorge, in der mir auch die Aufgabe des Diözesanpräses der katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands im Erzbistum Köln anvertraut wurde, und als Seelsorgeamtsleiter im Erzbistum Köln. In dieser Zeit übernahm ich auch seelsorgliche Aufgaben im rheinischen Brauchtum als Bundespräses des Bundes der Deutschen Historischen Schützen-Bruderschaften und als Regiments-Bischof der Prinzengarde Köln. Überragend eindrucksvoll und anstrengend waren die Zeit der Vorbereitung und der Durchführung des Weltjugendtags 2005, die ich als Generalsekretär mit so vielen jungen Menschen mitgestalten und erleben durfte, zu dem Papst Johannes Paul II. nach Köln eingeladen hatte und den Papst Benedikt der XVI. als seine erste große Auslandsreise prägte. Ich bin dankbar, dass Kardinal Meisner mich am 7. Mai 2006 zum Bischof weihte und mir die Region Süd und die internationalen Gemeinden des Erzbistums Köln als Weihbischof anvertraute. Völlig überraschend kam meine Berufung als Bischof des Bistums Dresden-Meißen am 18. Januar 2013. Dort verlebte ich eine kurze, aber sehr glückliche und wirkungsreiche Zeit. Am 8. Juni 2015 ernannte mich Papst Franziskus zum Erzbischof von Berlin, einem Bistum, das so vielfältig in seiner Zusammensetzung und in seiner Lebensvielfalt ist, in dem ich vor allem herausgefordert bin zum Gespräch und zum Zeugnis vor der überwiegenden Zahl der Menschen in Berlin, Brandenburg und Vorpommern, die den christlichen Glauben nicht kennen oder nicht teilen. Ich bin Gott und so vielen Menschen dankbar für diese erlebten 40 Jahre Priesterlichen Dienstes.“