Stand bisher die Sanierung und Umgestaltung der Sankt Hedwigs-Kathedrale im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, schreitet die Vervollständigung des künftigen Katholischen Forums am Bebelplatz voran. Denn zu Sankt Hedwig Mitte gehört neben der Kathedrale selbst auch das Bernhard-Lichtenberg-Haus. Nachdem der Anbau aus den 70er-Jahren abgerissen wurde, gehen auch die Sanierung des Altbaus und der Neubau des benachbarten Gebäudes mit Büro-, Veranstaltungs-, Begegnungs- und Wohnräumen voran.
Bei der Grundsteinlegung am Mittwoch, 21. Juni 2023, 9.00 Uhr, begrüßte Staatssekretär Oliver Friederici für das Land Berlin die Aufwertung, die das Katholische Forum am Bebelplatz durch den geplanten Neubau bekommt. Architekt Max Dudler möchte „einen Ort der Ruhe jenseits der Menschenströme schaffen, der zum Austausch und Verweilen einlädt. Ein neues Forum im Gewebe der Stadt.“
Erzbischof Dr. Heiner Koch nutzte die Grundsteinlegung, um den besonderen Charakter des Forums und seine eigene Vorfreude zum Ausdruck zu bringen. Hier entstehe in der Verbindung von Alt- und Neubau „ein Haus, das schon durch seine äußere Gestaltung zeigen will: Hier sind Besucher willkommen! Innen wird ein Café auf Gäste warten, die in der warmen Jahreszeit auch auf dem Hof Platz nehmen können. Räume sollen entstehen, in denen sich Besucher frei bewegen können. Hier werden Informationen bereitgestellt zu Glaube und Kirche für jeden, der danach sucht. Aber auch wer nur einfach mal schauen will, ist herzlich willkommen.“
Außerdem dankte er erneut allen, die auf staatlicher und kirchlicher Seite dieses Projekt durch ihre finanzielle Unterstützung möglich machen; allen, die auf dieser Baustelle arbeiten. Der Bau wird ermöglicht durch Fördermittel des Bundes und des Landes und durch finanzielle Unterstützung der anderen deutschen Bistümer.
Den Segen Gottes für den Bau und die gesamte Baustelle erbat Dompropst Tobias Przytarski, der für die Maßnahme zuständig ist.
Konzept Bernhard-Lichtenberg-Haus
Das Konzept für das einladende und gastfreundliche Haus führt von öffentlich zugänglichen Räumen im Erdgeschoss, ersten und zweiten Obergeschoss über Veranstaltungs-, Proben- und Seminarräume für die Kirchenmusik an der Kathedrale und eine Wissenschaftseinrichtung hin zu Dienstwohnungen in den oberen Etagen.
Neben Dienstwohnungen für den Berliner Erzbischof und den Dompropst des Metropolitankapitels sind auch Wohnungen für eine kleine Ordensgemeinschaft und einen Hausmeister sowie eine Gästewohnungen vorgesehen.
Büros werden überwiegend im Altbau untergebracht sein, Wohnungen, Veranstaltungsräume sowie ein Café sind im Neubau vorgesehen.
Die Gebäude-Anlage ist einladend und offen konzipiert. Das gilt sowohl für einen zweigeschossigen Eingangsbereich von der Französischen Straße mit Platz für Veranstaltungen und eine Buchhandlung, als auch für ein nach Möglichkeit inklusives Café zum Bebelplatz hin.
Sowohl das Sekretariat des Erzbischofs als auch des Metropolitankapitels werden gleichfalls dort Platz finden.
Die Gebäudetechnik wird komplett im Keller des Neubaus untergebracht und dient auch der Versorgung der Kathedrale.
Auf dem Dach des Neubaus werden ein Gründach angebracht sowie nötige Aufbauten für die Haustechnik. Für Photovoltaik reicht der verbleibende Platz nicht aus, das Dach des Altbaus hat dafür nicht die erforderliche Tragfähigkeit.
Das Gebäude ist durchgehend barrierefrei konzipiert, im Hof zwischen Kathedrale und Bernhard-Lichtenberg-Haus sind auch PKW-Stellplätze für Menschen mit Behinderung vorgesehen.
Die Widereröffnung der Kathedrale ist für Ende 2024 vorgesehen, die Fertigstellung des Bernhard-Lichtenberg-Hauses für Mitte 2025.
Die Zuwendungsmaßnahme geht von einem Gesamtvolumen von 60 Mio. € für die Sankt Hedwigs-Kathedrale und das Bernhard-Lichtenberg-Haus aus. Planung und Technik der beiden Gebäude werden gemeinsam berechnet. Überschlägig kann man davon ausgehen, dass zwei Drittel der Kosten die Kathedrale betreffen, ein Drittel das Bernhard-Lichtenberg-Haus. Letzteres wurde später geplant und ist daher von Preissteigerungen stärker betroffen. Aktuell geht die Projektsteuerung von einer Kostensteigerung von 10% aus. Bei aktuellen Preissteigerungen im Baubereich von bis zu 30% ist dies ein guter Wert.