„Und was geht mich das an?“ Neues Modellprojekt für Jugendliche am Gedenkzentrum Plötzensee

Der Evangelische Kirchenkreis Charlottenburg-Wilmersdorf, das Erzbistum Berlin und das Ökumenische Gedenkzentrum Plötzensee starten ein neues Modellprojekt zur Erinnerungskultur, das am Mittwoch, 11. Mai 2016, 19:00 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum Plötzensee, Heckerdamm 226, 13627 Berlin vorgestellt wird.
Das Projekt soll Jugendlichen in der heutigen multikulturellen und -religiösen Gesellschaft ermöglichen, eine neue Erinnerungskultur zu gestalten und sich so für Zivilcourage, Teilhabe an der Gesellschaft und gegen Rassismus einzusetzen. Unter dem Titel „Und was geht mich das an? Aktiv erinnern – Zukunft gemeinsam gestalten“ sind in einem Zeitraum von drei Jahren drei Teilprojekte für Jugendliche und junge Erwachsene in Charlottenburg-Nord geplant.

Was kann Gedenkarbeit heute dazu leisten, junge Menschen mit unterschiedlichen Religionen und Lebenserfahrungen zu kritischem Urteilsvermögen, Empathie für Stigmatisierte sowie Zivilcourage zu befähigen? Die Ankunft junger Flüchtlinge und die Zunahme von Rechtspopulismus und rassistischer Gewalt machen Antworten auf diese Frage dringender denn je. Das bereits am 1. April dieses Jahres gestartete erste Teilprojekt „Meine, deine, unsere Wünsche für „Morgen“ – Utopien?“ wendet sich deshalb insbesondere an Jugendliche, die Diskriminierung und Flucht erfahren haben.

Im ersten Jahr liegt der Schwerpunkt darauf, regelmäßige und pädagogisch geleitete Treffen zwischen Berliner Jugendlichen und jungen Flüchtlingen zu fördern. Das ermöglicht ihnen, trotz unterschiedlicher sozialer Hintergründe gemeinsame Interessen und Wünsche für die Zukunft zu finden, und zu erproben, wie sie sich in zivilgesellschaftliches Engagement umsetzen lassen. Als Peer-Berater/innen ausgebildet, sollen die jungen Erwachsenen später auch andere Jugendliche motivieren, sich in der Schule, in ihrem Kiez oder der Politik für soziales Miteinander, Zivilcourage und Demokratie einzusetzen.

„Und was geht mich das an?“ wurde vom Ökumenischen Gedenkzentrum Plötzensee initiiert. Dort engagierte evangelische und katholische Christinnen und Christen haben es sich zum Ziel gesetzt, Erinnerungsarbeit interkulturell und interreligiös weiterzuentwickeln und eine gerechte und friedliche Gesellschaft zu gestalten. Die F.C. Flick-Stiftung, der Jugenddemokratiefonds und die Partnerschaft für Demokratie fördern das Projekt.

Zur Vorstellung des Modellprojekts laden die drei Träger mit Projektleiterin Marion Wettach herzlich ein:

Mittwoch, 11. Mai 2016, 19:00 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum Plötzensee, Heckerdamm 226, 13627 Berlin

Als Gäste und Gesprächspartner/innen begrüßen wir an diesem Abend:

Ulla Kux (Referatsleiterin Erinnerungskultur und Netzwerkarbeit, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.) mit ihrem Vortrag:
Geschichten – Vielfalt – Menschenrechte: Impulse für eine zeitgemäße Jugendbildung.
Reinhard Naumann (Bezirksbürgermeister Charlottenburg-Wilmersdorf) zum Thema: Interesse des Bezirks an der Jugend(bildungs)arbeit in der Gedenkregion Charlottenburg-Nord
Lutz Nehk (Erzbistum Berlin), Carsten Bolz (Superintendent Evangelischer Kirchenkreis Charlottenburg-Wilmersdorf) und Michael Maillard (Pfarrer, Ökum. Gedenkzentrum Plötzensee)
Marion Wettach, Leiterin der Jugendeinrichtung „Café Nightflight“, Projektleitung
Judith Rahner (ju:an, Praxisstelle antisemitismus- und rassismuskritische Jugendarbeit, Amadeu-Antonio-Stiftung – Kooperationspartner des Projekts)

Pressekontakt:
Juliane Kaelberlah, E-Mail: info@cw-evangelisch.de,
Telefon: (030) 74 74 04 92
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