In besonderer Weise ist es mit ihm verbunden durch seinen Besuch in Berlin und den Gottesdienst im Berliner Olympiastadion am 22. September 2011 mit rund 61.000 Mitfeiernden:
Auch in der Jahresschlussandacht heute, Silvester, 31. Dezember 2022, 17.00 Uhr in St. Joseph, Müllerstraße 161, 13353 Berlin-Wedding wird seiner gedacht.
Das Erzbistum Berlin lädt am 9. Januar 2023, 18.00 Uhr – gemeinsam mit der Apostolischen Nuntiatur und der Katholischen Militärseelsorge zu einem Requiem ein in die Johannes-Basilika, Lilienthalstraße 5, 10965 Berlin. Das Requiem wird auch gestreamt werden über www.youtube.com/ErzbistumBerlin
Erzbischof Dr. Heiner Koch zum Tod von Papst em. Benedikt XVI.:
„Diener der Diener Gottes“, so lautet einer der Ehrentitel für das Amt des Papstes. Joseph Ratzinger hat sich ein Leben lang in den Dienst Gottes und seiner Kirche gestellt, als Priester, Professor und Konzilsberater, als Bischof, als Präfekt der Glaubenskongregation und schließlich als Papst Benedikt XVI. Dass er den Mut hatte, von diesem Amt zurückzutreten, als er merkte, dass er den Anforderungen nicht mehr gewachsen war, bewundere ich.
Sein Einsatz für die Aufarbeitung des Skandals des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche als Präfekt der Glaubenskongregation und als Papst wurde verdunkelt durch irritierende Aussagen über seine Zeit als Erzbischof von München-Freising.
Ich bedaure sehr, dass dadurch auch der Theologe Joseph Ratzinger bei vielen in Misskredit geraten ist. Seine Überlegungen zum Verhältnis von Glaube und Vernunft, von Kirche und „Welt“ prägen unser Denken in vielfältiger Weise. Unvergessen ist seine Rede vor dem Deutschen Bundestag im September 2011. Der Schlusssatz taugt noch heute als wegweisende Orientierung: „Ich denke, auch heute könnten wir letztlich nichts anderes wünschen als ein hörendes Herz – die Fähigkeit, Gut und Böse zu unterscheiden und so wahres Recht zu setzen, der Gerechtigkeit zu dienen und dem Frieden.“ Für die Katholiken in der deutschen Diaspora war der Gottesdienst im Berliner Olympiastadion ein großes Fest und eine bleibende Ermutigung.
Mich verbindet mit ihm in besonderer Weise sein erster Besuch in Deutschland als Papst beim Weltjugendtag in Köln; er hatte diese Veranstaltung „geerbt“ von Johannes Paul II. und sich in den Dienst nehmen lassen, um jungen Menschen die Erfahrung von Weltkirche zu ermöglichen. Die Zeit mit ihm war für mich und alle jungen Menschen, die ihm begegneten, ein prägendes Erlebnis.
Benedikt XVI. hat mich zum Weihbischof in Köln ernannt und mir das Bistum Dresden-Meißen anvertraut. Das Amt als Berufung und als Dienst zu verstehen auch in schweren Stunden, das habe ich von ihm gelernt.
Gott lasse ihn nun das in Fülle schauen, was er in seinem theologischen Wirken lehrte, in seinem Gebet erflehte und in seinem Leben bezeugte.
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Online-Kondolenzen
Es sind zahlreiche Beileidsbekunden eingegangen, die wir hier gesammelt und veröffentlicht haben.