Witold Wójcik

„Für mich ist es wichtig, Jesus Christus zu verkünden"

Witold Wójcik

Witold Wójcik

Auch der 37-jährige Witold Wójcik hat schon ein gutes Stück Lebensweg hinter sich. Am Pfingstsamstag soll er in Berlin geweiht werden. „Meine Gemeinschaft hat mir geholfen zu erkennen, dass ich Priester werden will“, sagt Wójcik, der in Rzeszów 160 Kilometer östlich von Kraków/Krakau aufwuchs und dort mit einer Gruppe des Neokatechumenalen Weges in Kontakt kam.

Wójcik studierte zunächst nach dem Abitur in seiner Heimatstadt Betriebswirtschaft und beendete das Studium 2002 mit dem Magister. „In meiner Heimatpfarrei wurde ich von Christen des Neokatechumenalen Weges angesprochen, hörte Katechesen und begann entschiedener als Christ zu leben“, sagt Wójcik in gutem Deutsch. „2002 bis 2003 besuchte ich dann das Berufungszentrum des Neokatechumenalen Weges in Warschau, wo mir geholfen wurde, in der Berufung zum Priester zu reifen.“ Bei Tagen im Internationalen Zentrum des Neokatechumenalen Weges in Porto San Giorgio in Italien habe er sich dann bereiterklärt, überall hin in die Mission zu gehen und für das, was Gott will, offen zu sein.

Im September 2003 wurde Witold Wójcik ins Priesterseminar Redemtoris mater des Erzbistum Berlin geschickt, wo er zunächst seine Deutschkenntnisse vervollkommnen musste und dann das dreijährige Philosophiestudium am Priesterseminar aufnahm. Nach Abschluss mit dem Baccalaureat begann er mit dem vierjährigen Theologiestudium am Seminar. Zwischenzeitlich absolvierte Wójcik ein zweijähriges missionarisches Praktikum im Rahmen des Aufbaus von neokatechumenalen Gemeinschaften in Chemnitz. „Dabei habe ich im Sinne des missionarischen Anliegens auf der Straße die Erfahrung gemacht, wie schwierig es ist, mit den Menschen über den Glauben zu sprechen. Viele Leute wollen nichts vom Glauben hören, weil sie die Kirche als eine Ideologie empfinden so wie es vorher schon verschiedene Ideologien gab“, sagt der Diakon. Eher gelinge es vielleicht, das Katholiken am Arbeitsplatz mit Kollegen ins Gespräch über Gott kommen. Die Kirche müsse dies versuchen.

„Nach weiteren zwei Jahren schloss ich dann das Theologiestudium mit dem Baccalaureat ab und verbrachte im Anschluss ein Jahr in Porto San Giorgio, um im Internationalen Zentrum unserer Gemeinschaft zu helfen“, so Wójcik. Im Herbst 2013 wurde er dann in den Pastoralkurs nach Erfurt gesandt und von dort ins Pastoralpraktikum in die Gemeinde St. Antonius Potsdam-Babelsberg im Erzbistum Berlin. „Die Gemeinde in Babelsberg ist sehr engagiert. Die Leute sind sehr dankbar, wenn man sich etwa in der Jugend- oder  in der Seniorenarbeit engagiert.“

Über seinen künftigen Dienst als Priester möchte Wójcik ein Wort des Paulus im Korintherbrief stellen (2 Kor 4,7): „Diesen Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen: so wird deutlich, dass das Übermaß der Kraft von Gott und nicht von uns kommt.“

„Für mich ist es wichtig, Jesus Christus zu verkünden, Zeugnis von ihm zu geben durch meine Anwesenheit, etwa auch, in dem ich in der säkularen Welt priesterliche Kleidung trage“, sagt Diakon Wójcik. „Ich möchte Jugendlichen helfen, ihre Lebensberufung zu entdecken, auch in dem ich davon erzähle, wie es bei mir war.“