„Salam“ und „Schalom“, das arabische und das hebräische Wort für Frieden unterscheiden sich kaum. Muslime und Juden, Palästinenser und Israelis verstehen also, was die jeweils andere Seite meint. Und ich bin überzeugt: die allermeisten haben eine große Sehnsucht nach Frieden, ganz egal, ob sie dazu „Salam“ oder „Schalom“ sagen.
Am 7. Oktober 2023 hat der terroristische Überfall der Hamas auf Israel jegliche Annäherung im Nahen Osten, jegliche Aussicht auf Verständigung und Frieden zerstört. Ein Jahr ist seitdem vergangen und die Lage hat sich nicht verbessert, im Gegenteil:
Noch immer sind Geiseln – darunter auch kleine Kinder – in der Gewalt der Terroristen, noch immer vergeht kein Tag gegenseitiger Angriffe mit vielen Toten, der Konflikt hat sich sogar vergrößert. Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln oder zumindest eine Waffenruhe wurden immer wieder abgebrochen.
Der Nahostkonflikt ist auch eine Realität unter uns, mitten in Berlin. Gott sei Dank fallen keine Bomben, werden keine Menschen entführt oder Attentate verübt; das ist aber nur ein schwacher Trost.
Denn der Hass zeigt sich auch auf unseren Straßen: Jüdinnen und Juden trauen sich nicht mehr auf die Straße, ihre Häuser werden mit Davidsternen „markiert“, Universitäten wurden besetzt, Polizisten werden mit Steinen beworfen, zuletzt wurde auch Berlins Kultursenator Joe Chiallo Opfer von antisemitischer Aggression.
Ich verspüre eine große Ohnmacht, ich bin ratlos, was ich gegen diese Eskalation der Gewalt tun kann. Daher will ich versuchen, etwas für den Frieden zu tun.
Ich lasse mich nicht entmutigen, für den Frieden zu beten, gemeinsam mit allen, die für „Salam“ und für „Schalom“ beten. Und ich lade alle ein, die nicht beten: macht Euch stark für den Frieden! Lassen wir uns von denen, die Hass und Gewalt predigen, nicht einschüchtern. Denn ich bin überzeugt: wir sind viele, wir sind die Mehrheit, die Frieden, die „Salam“, die „Schalom“ will.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Wochenende!