Eins muss ich Ihnen sagen: Ich kann es kaum erwarten, dass die Ferien zu Ende sind. Denn erst wenn die Schule wieder anfängt, stehen wieder Firmungen an. Fast an jedem Wochenende, häufig aber auch abends unter der Woche bin ich kreuz und quer in Brandenburg, Vorpommern und Berlin unterwegs, um jungen Menschen das Sakrament der Firmung zu spenden. Und darauf freue ich mich jetzt schon.
Natürlich freue ich mich, weil es immer ein großes Fest gibt, einen festlichen Gottesdienst, meistens auch etwas Leckeres zu essen und zu trinken. Ich freue mich aber vor allem auf die Firmung selbst.
Firmung kommt vom lateinischen Wort confirmare, was so viel heißt wie bestätigen, bekräftigen, stark machen oder ermutigen. Es ist die gleiche Bedeutung, die auch im Wort der Konfirmation in der evangelischen Kirche steckt. Wir glauben daran, dass es Gottes Geist selbst ist, der die Jugendlichen ermutigt und ihnen Kraft gibt.
Ich darf als Bischof ihnen die Hände auflegen und ihnen diese Ermutigung zusprechen. Und das ist für mich immer wieder neu ein großartiger Moment: Denn ich muss nicht irgendwelche Bedenken tragen, nach den Schulnoten fragen oder ob sie keine Fehler gemacht haben.
Eine Firmung macht auch mir selbst immer wieder Mut. Denn ich sehe die These von der alternden und müden Kirche widerlegt. Natürlich bin ich nicht blind für den demographischen Wandel, in unserer Gesellschaft und in unserer Kirche. Aber die Zahlen der Firmungen bleiben über die Jahre konstant, auch wenn es insgesamt weniger Kinder gibt, prozentual ist damit ein deutlicher Anstieg gegeben.
Aber es geht mir nicht in erster Linie um Zahlen. Ich komme nicht nur dann zur Feier der Firmung, wenn da 20 oder 100 Jugendliche stehen, ich begleite manchmal auch nur drei oder vier junge Menschen in dieser so wichtigen Stunde ihres Lebens und fahre für sie auch leicht in unserem Erzbistum zwei bis drei Stunden mit dem Auto. Ob sich das rechnet am Ende? Das ist für mich keine Frage, denn erstens wirkt Gott selbst und nicht ich, zum anderen sind diese Jugendlichen auch für mich eine Ermutigung. Und ich bin dankbar und Stolz auf die manchmal kleine Zahl von Katholiken, die in ihren Gemeinden und Gemeinschaften treu zusammenhalten.
Ihnen bei einer Firmung wieder zu begegnen, darauf freue ich mich, wenn die Ferien endlich zu Ende sind!