Heizen wir das Haus oder auch die Straße? Ist das eigene Auto „umweltfreundlich“? Kaufen wir fair-gehandelte Lebensmittel ein? Nutzen und entsorgen wir technische Geräte ordnungsgemäß?
Das Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung wächst. Nicht zuletzt durch die Umwelt-Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus wird an den Zusammenhang zwischen Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung erinnert. Dass Verschwendung nicht geduldet werden darf, ist wahrscheinlich noch Teil eines Grundkonsenses in unserer Gesellschaft.
So lobenswert es ist, sich vor dem Kauf eines Autos nach dem Schadstoffausstoß zu erkundigen und sich für ein Auto zu entscheiden, das die Umwelt am wenigsten schädigt, so wenig genügt dies. Bevor wir über die Menge an Energieverbrauch, über Schadstoffausstoß und fair gehandelte Produkte sprechen, müssen wir die Frage klären: Brauchen wir überhaupt das, was wir uns kaufen oder was wir behalten wollen?
Vor dem Verbrauch steht die Frage nach dem Gebrauch. Das Auto, das am wenigsten der Umwelt schadet, ist das Auto, das nicht gebaut oder bestmöglich gemeinsam genutzt wird. Die Gebäude, die am wenigsten die Umwelt belasten, sind jene, welche gut ausgelastet werden. Die Lebensmittel, die fair gehandelt werden, aber am Ende ungebraucht weggeschüttet oder weggeworfen werden, bedeuten ebenfalls eine Verschwendung.
Die Österliche Bußzeit lädt ein, sich die Frage zu stellen: Was brauche ich wirklich? Was nutzt mir und kann ich gut gebrauchen? Diese Fragen betreffen nicht nur jeden persönlich, sondern auch kirchliche und zivile Systeme: Wie nutzen wir Gebäude, Technik und Lebensmittel? Die Verständigung darüber, was wir tatsächlich brauchen, muss aus ökologischem, ökonomischem und sozialem Interesse der Frage nach den mit dem Konsum verbundenen Folgen für die Um- und Mitwelt vorausgehen.