22.08. - Frühmorgens im Hockeystadion des TC 1899 Blau/Weiss Berlin.
Es ist dunkel und regnet in Strömen. Einige durchnässte Jugendliche und Erwachsene unserer Gemeinde eilen tapfer und unermüdlich zwischen Spielfläche & Tribüne umher. Die letzten Vorbereitungen für unsere, auf den Sommer verschobene, Open Air Erstkommunion finden statt.
Es war Pfarrer Scheele wichtig, eine große gemeinsame Feier zu ermöglichen. Durch seine Kontakte wurden wir auf den Club aufmerksam und so begann eine mehrmonatige Planungsphase.
Zurück im Grunewald: Genau in der Mitte des Spielfeldes steht, in 12 m Entfernung zur ersten Sitzreihe, eine, mit zwei Pavillonzelten überdachte, Altarinsel, auf einem Bühnenpodest. Rechts daneben ein weiteres Zelt für unseren Kirchenmusiker Dirk Elsemann, der, dieses mal mit einem Stage Piano vorlieb nehmen muss. Dahinter ist die, von der Pfarrei beauftragte, Veranstaltungstechnik untergebracht, welche, mit einer großen Tonanlage ausgestattet, in der Lage ist, den ganzen Platz zu beschallen. In zwei großen Halbkreisen, und mit viel Abstand zueinander platziert, stehen 37 weiße Stühle für unsere diesjährigen Kommunionkinder zwischen Gemeindebestuhlung und Altarpodest.
Nachdem dieses Setting auf der Fläche weitgehend aufgebaut ist, gilt es nun den Altarraum mit den Dingen auszustatten, die unsere fleißigen Küster in, insgesamt drei Fuhren, von der Gemeinde mitgebracht haben (Ambo, Altarleuchter, Kerzenständer, Kreuze, Fahnen, liturgische Gegenstände und vieles weitere mehr). Parallel dazu müssen die Einlasskontrolle, ausgestattet mit langen Gästelisten und den Kommunionliedheften – sowie die Umkleidebereiche für die beiden Zelebranten, Ministranten und die Kommunionkinder, mit Gewändern und Alben, eingerichtet werden.
Doch die größte Herausforderung besteht schließlich darin, über 100 Bierbänke für die fast 500 Gäste aufzustellen und nach einem genauen, in 5 Blöcke unterteilten, Sitzplan, anzuordnen. Schilder müssen angebracht- und Sicherheitsabstände geklebt werden.
Mittlerweile ist es 10 Uhr - und, zur großen Freude aller, hat es aufgehört zu regnen! Wir alle hoffen inständig, dass es die ganze Messe über trocken bleibt - denn inzwischen sind die Zelte bedrohlich nass geregnet und das Wasser droht durchzusickern… Schnell werden noch alle Sitzmöglichkeiten trocken gewischt, letzte finale Verständigungen zwischen dem Pfarrer, den Technikern, den Kommuniongruppenleiterinnen, den Ministranten und mir, dem Planungsverantwortlichen für die diesjährige Erstkommunion, werden getroffen und da strömen auch schon die ersten Gäste zum Eingangstor, wo sie vom Einlasspersonal freundlich in Empfang genommen werden.
10.40 Uhr – noch 20 Minuten bis zum Gottesdienst. Der Einlass hat begonnen. Kontrolliert von zwei Sanitätern, die für uns die Hygieneaufsicht übernommen haben, bevölkern die Kommunionfamilien und deren Angehörige nun die Tribüne, großartig betreut von unseren Jugendlichen aus der Gemeinde, die Plätze zuweisen und Fragen beantworten.
Kurz nach 11 Uhr – leicht verspätet, aber mit strahlendem Sonnenschein im Rücken, setzt sich der lange Prozessionszug, flankiert mit Bannern und ausgestattet mit Weihrauch, Kreuz & Kreuzleuchter, in Bewegung. Dirk Elsemann beginnt festlich zu spielen (Wunderbar, wie er - den großen Entfernungen geschuldet - die Pausen genau auslotet und mit seiner Musik überbrückt), und genau jetzt weiß ich, nun wird alles gut! Es wird eine einmalige Erstkommunion: Die Kinder tragen ihre Texte beherzt und überzeugt laut vor, die Ministranten stehen aufmerksam und treu zur Seite, unser Pfarrer reißt, wie immer, alle mit, und unsere Fotografin Fr. Reibke knippst um ihr Leben.
Rund zwei Stunden später ziehen wir alle, gestärkt und guten Mutes, vor allem jedoch, ganz schön erleichtert - weil sich wirklich alles so gut gefügt hat - aus dem Stadion.
Mein persönliches Highlight kommt zum Schluss, als ich in 74 leuchtende Augen der Kommunionkinder schaue.
Herzlichen Dank Allen Beteiligten und unzähligen Helfern - während der Organisation und - während der Durchführung! Wir können stolz auf unsere Gemeinde sein! Weiter so!