Mit rund 50.000 Gästen zählt der Greifswalder Weihnachtsmarkt zu den kleineren Märkten im Norden. Bis heute ist die Adventskirche — zumindest bekanntermaßen — auf norddeutschen Weihnachtsmärkten einzigartig. Sie ist an zentraler Stelle direkt vor dem Rathaus im Umfeld der konsumorientierten Buden ein sichtbares Zeichen für den Ursprung des Weihnachtsfestes und genießt hohe öffentliche Bekanntheit und Wertschätzung, insbesondere auch von Seiten der Stadt. Ziel der Adventskirche war von Anfang an, neben den anderen Angeboten des Weihnachtsmarktes, vor allem auf die christlichen Wurzeln des Weihnachtsfestes aufmerksam zu machen.
Weihnachten ist in der säkularen Welt längst kein christliches Fest mehr. Gleichwohl werden christliche Begriffe, Symbole und sogar kirchliche Vollzüge tradiert und umgestaltet. So gilt vielen Weihnachten als das Fest der Liebe oder der (heilen) Familie — mit allen Gefahren, wenn dem nicht so ist.
Kirche kann im säkularen Umfeld als prophetisches Zeichen der Gegenwart Gottes präsent sein, indem sie gemeinsame menschliche Erfahrungen, zum Beispiel das Symbol des Lichtes in der Dunkelheit, die Frage nach Sehnsüchten und Erwartungen oder dem Wunsch nach Stille und Gemütlichkeit aufgreift und erfahrbar werden lässt. Es geht darum, die Botschaft der Menschwerdung Gottes als Geschenk seiner Nähe auch für Nicht-Christen nachvollziehbar zu machen und die Erfahrung des Beschenkt-Seins zu vermitteln. Die Adventskirche auf dem Greifswalder Weihnachtsmarkt ist ein Ort christlicher Präsenz, um den Menschen etwas „zum Mitnehmen“ — ob materiell oder geistig-seelisch — anzubieten. Unter dem Motto „Geschenkt, aber nicht umsonst“ schafft sie damit niedrigschwellig Kontakt und Begegnung mit Kirche.
Ab dem 1. Dezember können Sie die Adventskirche täglich von 16-20 Uhr auf dem Greifswalder Marktplatz oder virtuell bei Instagram (adventskirche_greifswald) und Facebook (Adventskirche Greifswald) besuchen.