Das neue Taufbecken der Sankt Hedwigs-Kathedrale hat am vergangenen Dienstag seine Heimat in der Unterkirche gefunden. Doch der Transport dorthin war alles andere als einfach: Ein Spezialkran und Millimeterarbeit waren nötig, um den 2,7 Tonnen schweren Block an seinen neuen Standort zu befördern.
Bereits im Dezember hatte die Firma Beton- und Naturstein Babelsberg in ihrer Werkstatt das Taufbecken gegossen. „Dass es länger gedauert hat, bis das Taufbecken eingebaut werden konnte, lag daran, dass erst die Arbeiten im Rohfußboden fortgeschritten sein mussten“, sagt die Architektin Elena Cenci, die die Baumaßnahmen für das Erzbistum Berlin begleitet.
Für das Becken, das der Wiener Künstler Leo Zogmayer gestaltete, wurde eine Mulde im Fußboden ausgehoben und eine Zu- und Abwasserleitung installiert. Das geweihte Wasser fließt nicht zurück in die Kanalisation, sondern in ein Sakrarium, ein eigener Abfluss, der nach draußen ins Erdreich führt.
Um das Taufbecken an seine neue Position zu bringen, waren zwei Kräne im Einsatz: Während der eine den 120 cm hohen Betonblock vor die Kathedrale anlieferte, hob ein weiterer Spezialkran das Becken in der Horizontalen durch das Hauptportal in das Gebäude hinein. Den einzigen Zugang zur Unterkirche bot die enge Treppe am Haupteingang, dessen mittlere Tür ausgehoben wurde.
Der Taufstein steht nun in der Mitte der Unterkirche, direkt unter dem Opaion, der runden Öffnung am höchsten Punkt der Kuppel, und dem Altar. Er kann einziehen, sobald das Gerüst im Inneren abgebaut ist. Taufstein, Altar und Opaion bilden eine Achse, die das Leben als Christ wiederspiegeln soll: die Taufe als Beginn, die Versammlung um den Altar als Erfahrung christlicher Gemeinschaft und der direkte Blick zum Himmel als Perspektive nach dem Tod.