Erst letzten September eröffnete die deutsch-polnische Begegnungsstätte „mia“ in Löcknitz. Ein Haus für das Projekt „Glauben ohne Grenzen“ - ermöglicht vom Erzbistum Berlin, der Caritas, dem Pastoralen Raum und dem Bonifatiuswerk der Katholiken.
20% der Löcknitzer sind Katholiken aus Polen. Tendenz steigend. Eine Chance, die Kirche in Vorpommern zu stärken.
Seither waren im „mia“ viele Aktionen für Christen und Interessierte aus allen Generationen in dem wunderschön gelegenen Haus in Seenähe geplant. Doch dann kam Corona. Jetzt geht es wieder los: mit Spielen, Singen, Tanzen und Miteinandersein. Aber deutlich wird: Es fehlt noch etwas. Die Freifläche rund um das Haus liegt brach. Sie soll und muss umgestaltet werden.
Ein intergativer Spielplatz in Löcknitz
„Meine Vorstellung ist, dass es für alle was bietet. Für die Kinder zum Spielen und Toben auch vor und nach dem Gottesdienst, eine Parkanlage, wo sich Senioren hinsetzen können - eine Wohfühloase für alle“, meint Klaudia Wildner-Schipek, die seit Januar 2017 als Referentin für das Modellprojekt „Glauben ohne Grenzen“ arbeitet und das Haus leitet.
Es soll natürlich auch zu „mia“ passen, einen Wiedererkennungswert haben. Die Kinder wünschen sich was mit Tieren, die Jugendlichen einen Platz zum Chillen, die Älteren etwas fürs Auge.
Das Thema „Arche Noah“ bietet sich als perfektes Motto an: Vielfalt, Tiere, biblischer Hintergrund und vor allem auch Gemeinschaft. Der Name des Projektes ist nun Programm.
Unterstützung bei der Plaung und Umsetzung eines integrativen Spielplatzes gibt es voraussichtlich von „Aktion Mensch“. Aber das reicht natürlich nicht. Spenden müssen her. Bis es soweit ist, versucht die deutsch-polnische Gemeinde mit kleinen Mitteln ein wenig die Gestaltung voranzutreiben: Das Gelände vorbereiten, Blumen pflanzen, hacken und jäten.
„Meine Familie hat Geld für die Arche Noah gespendet, weil dieses Zentrum so besonders ist. Es ist ein tolles Gefühl hier und ich will helfen, das zu stemmen. Das wird sehr cool und kreativ“, erzählt die 14-jährige Olivia. Vor drei Jahren ist sie mit ihrer 6-köpfigen Familie nach Löcknitz gekommen. Als Teamerin betreut sie liebevoll Kinder während der Aktionswochen und unterstützt mit der gesamten Familie die Gemeinde nach Kräften.
„mia“ ist ein ganz besonderer Ort. Ob Groß oder Klein, alle betonen die tolle Atmosphäre hier. Vor kurzem mussten polnische Katholiken nach Stettin, um Erstkommunion, Firmung und andere besondere Ereignisse im Leben zu begehen. Allerdings bröckelte der Kontakt nach und nach zur heimischen Gemeinde. „Es ist unpersönlicher, man kennt sich nicht“, berichtet Kinga-Maria. Die 17-Jährige findet es in Löcknitz viel freier und fröhlicher. Die Gemeinde ist klein und jeder kennt jeden. Das Projekt „Arche Noah“ unterstützt sie auf jeden Fall, weil es „meine Kirche“ ist.
Spenden sammeln beim Arche-Noah-Musical
Darüber ist auch die 11-jährige Elisabeth froh. Sie kann es kaum erwarten, endlich vor oder nach dem Kirchgang hier zu spielen: „Wenn ich könnte, würde ich alles tun für die Arche Noah hier. Das wird toll.“
Sie tut schon was, macht mit bei dem Musical „Arche Noah“, das im August aufgeführt werden soll und so die Spendensammlung vorantreiben wird. Dahinter steht die Musikerin Justyna Wolska-Boniecka . Die Kostüme sind schon fertig, die Masken werden gerade in Heimarbeit hergestellt.
„mia“ ist eine lebendige Organisation mit tollen Akteuren in Vorpommern. Eine sehr engagierte deutsch-polnische Gemeinde wünscht sich einen vielseitigen Rahmen für ihre Aktivitäten. Aktivitäten, die weit über die Gemeinde hinausreichen und das Leben in Löcknitz bereichern.