Wir, die Schüler*innen, möchten das Klima schützen und entsprechend handeln, am besten jetzt sofort. Wenn es jedoch um die Umsetzung geht, stellt sich oft die Frage, was wir als Gruppen in unserem Umfeld aber auch als Individuum konkret für das Klima tun können. Deshalb entschloss sich die Klima-AG der Theresienschule in Weißensee, am letzten Montag eine Podiumsdiskussion für Schüler*innen dazu zu organisieren. Vier Gäste, der Umweltaktivist Christoph Meyer, Kerstin Doerenbruch, die Pressesprecherin von Greenpeace Berlin, Silke Ramelow, Gründerin von BildungCent e.V. und Dr. Max Franks, Wissenschaftler am Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung, haben zur Streitfrage “5 vor oder 5 nach Zwölf - Wie können wir das Klima noch retten?” diskutiert.
Dabei zoomten wir von der internationalen politischen Ebene über die großen Fragestellungen auf Bundesebene und die Möglichkeiten von Gruppen und einzelnen Institutionen, z.B. Schulen, herunter bis hin zu unserem eigenen Verhalten. Moderiert wurde die Diskussion von Lilith Ludewig und Julian Achtelik aus der Oberstufe. Die Aula der Schule war mit den drei 10ten Klassen und den Politikschüler*innen der Oberstufe brechend voll. Sinn der Diskussion war es zum einen, die Schüler*innen zu informieren, aber vor allem auch sie zu animieren, selbst tätig zu werden – über das Demonstrieren hinaus - und ihnen Perspektiven und Anregungen dazu anzubieten.
Ein thematischer Einstieg erfolgte durch Junko Forck, sie war es auch, die im vergangenen Jahr durch ihren unermüdlichen Einsatz die klassenübergeifende und altersgemischte Klima-AG an unserer Schule überhaupt erst ins Leben gerufen hat.
Schwerpunkte der Diskussion waren zunächst die letzte UN-Klimakonferenz in Kattowitz, erste Meinungsverschiedenheiten zeigten sich bei der Erörterung der Vorzüge und Grenzen des Emissi-onshandels und einer möglichen CO2-Steuer. Auf nationaler Ebene ging es in der Debatte primär um Zeitfenster für den Braunkohleausstieg und die angestrebte Verkehrswende. Gerade die Nachhaltigkeit von Elektroautos weckte bei den Schüler*innen viel Interesse, was sich an den zahlreichen Wortbeiträgen und Fragen aus dem Publikum erkennen ließ.
Im Moment am heiß diskutiertesten waren jedoch die schon genannten Fridays For Future-Demonstrationen, welche auch im dritten Teil thematisiert wurden. Die Gäste auf dem Podium waren sich darin einig, dass genau das das Mittel für junge Leute sei, ihren Anliegen Gehör zu verschaffen, denn die Politiker*innen seien zwar die Vertreter des Volkes, so Dr. Max Franks, um ihnen aber zu zeigen, was das Volk denn eigentlich will, sei es sinnvoll und ganz wichtig, auf die Straße zu gehen. Frau Doerenbruch meinte: „Das eine tun und das andere nicht lassen“, sei eine empfehlenswerte Devise: Öffentlicher, lauter Protest, aber eben auch der Versuch, einzelne eige-ne Verhaltensweisen in Frage zu stellen und zu verändern. Und Frau Ramelow ergänzte: „Wir von BildungsCent versuchen, nachhaltige Ziele und Strukturen fest in Schulen zu implementieren und sowohl die Schüler- als auch die Lehrerschaft für das Thema Klimaschutz noch stärker zu sensibilisieren.“
Unser Appell zum Abschluss lautet: Klimaschutz muss keine komplizierte Wissenschaft sein, niemand sollte gezwungen werden, der perfekte klimaneutrale Mensch zu sein, jedoch führen oft kleine Schritte, wenn sie denn von vielen Füßen gelaufen werden, zum Ziel. Das mag ein fleischfreier Tag in der Schulmensa sein, das Sammeln und Recyceln von Plastikdeckeln und alten Stiften oder das Benutzen eines wiederverwendbaren To-go-Bechers. Elementar hierfür sind jedoch die nötige Sensibilisierung und Informationen zum großen Thema Klimaschutz und genau deswegen ist es auch so empfehlenswert, sich in der Schule damit auseinanderzusetzen, zum Beispiel in Form einer Podiumsdiskussion oder eines Workshops. Wir können also nur allen Schüler*innen empfehlen, ähnliche Veranstaltungen selbst anzustoßen und auszuprobieren.