Nach dem schrecklichen Erdbeben, das am 6. Februar das türkisch-syrische Grenzgebiet erschüttert und Zehntausende Opfer unter sich begraben und ebensoviele Menschen obdachlos gemacht hat, lud der Ökumenische Rat Berlin Brandenburg (ÖRBB) am 15. Februar zu einem interreligiösen Gebet für die Opfer des Erdbebens in das Interkulturelle Zentrum Genezareth in Berlin Neukölln ein.
In seiner Begrüßung veranschaulichte Superintendent Nottmeier die verheerende Situation im türkischen Erdbebengebiet am Beispiel der Stadt Antakya, dem antiken Antiochia. Dort hat das Erdbeben viele Moscheen zerstört und der einzige Rabbiner fiel dem Erdbeben zum Opfer. Ein indischer Franziskaner sorgt sich um Ikonen seiner Kirche. So erinnert die Katastrophe auf tragische Weise vielleicht auch an das, was uns verbindet.
Damit leitete er über zu den Rezitationen aus den heiligen Schriften, den Gebeten und Fürbitten, die Vertreter und Vertreterinnen aus der evangelischen, katholischen, griechisch-orthodoxen und syrisch-orthodoxen Kirche sowie der jüdischen, muslimischen und alevitischen Glaubensgemeinschaft sprachen.
Darüber hinaus berichteten Kurjakus Üzel aus der syrisch-orthodoxen und Numan Emre von der alevitischen Gemeinde über die Situation ihrer Gemeinden im Erdbebengebiet. Benedikt Weiß von Caritas International und Martin Krieg von der Diakonie Katastrophenschutz gingen auf das Engagement ihrer Hilfsorganisationen im Katastrophengebiet ein und erwähnten, wofür die dringend benötigten Spendengelder eingesetzt werden.
Musikalisch wurde der Abend von Benedikt Reidenbach auf der Orgel und der Gitarre sowie von Orhan Şenel auf der Kanun begleitet.
Von diesem bewegenden Abend solle die Botschaft ausgehen, dass wir in dieser humanitären Katastrophe in allen Religionen zusammenstehen - so Bischof Christian Stäblein.
Es war ein bewegender Abend mit berührenden Momenten, der insbesondere von muslimischen und alevitischen Mitwirkenden und Teilnehmenden positiv und dankbar angenommen worden war. Sie fühlen sich mit den Menschen im Erdbebengebiet ganz besonders verbunden, weil dort auch Angehörige, Bekannte und Freunde leben.
Ein besonderer Dank gebührt der Neuköllner „Startbahn“, die die Kirche für das Gebet zur Verfügung stellte und Pfarrerin Dr. Juni Hoppe für die Unterstützung der Organisation.