Der 15. Ökumenische Tag der Schöpfung findet diesmal im Familiengarten Eberswalde statt. Schwerpunkt ist der zunehmend schlechte Zustand der Wälder. Beteiligt ist auch Kapuzinerbruder Bernd Beermann.
Es steht schlecht um den Wald. Vier von fünf Kiefern, Fichten, Buchen und Eichen, so weist es der aktuelle Waldschadensbericht des Bundeslandwirtschaftsministeriums aus, sind krank. Auch deshalb stehen die Probleme des Waldes im Blickpunkt beim „Tag der Schöpfung“ am 6. September, zu dem die ökumenische Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in diesem Jahr nach Eberswalde einlädt. Das Programm auf dem Gelände des Familiengartens Eberswalde gestalten der Ökumenische Rat Berlin-Brandenburg und die christlichen Gemeinden der Stadt zusammen mit der Eberswalder Hochschule für Nachhaltige Entwicklung. Motto des Tages ist, frei nach einem Psalm: „Lasst jubeln alle Bäume!“
Eine Wanderausstellung „Blätter-Bäume- Bibel“, Workshops zu ökologisch-wirtschaftlichen Zusammenhängen, Führungen und Geländespiele im Familiengarten sollen nicht nur eingefleischte Umweltfreunde ansprechen. Die Teilnehmer sollen dabei eingeladen werden, sich Fragen zu stellen, wie: „Welches Verhalten lege ich persönlich an den Tag? Und welche Folgen hat das für meine Umwelt?“
Antworten auf diese Fragen zu finden, dazu will Mitorganisator Bernd Beermann ermuntern: „Eine solche Kultur der Beziehung, der Verbindung und Verbindlichkeit entwickeln, die bei all unserem Tun jene mit im Blick hat und wertschätzt, die davon beeinflusst werden: Das wäre ein gutes Ziel“, sagt der Kapuzinerbruder.
Matthias Barth, Präsident der Eberswalder Hochschule für Nachhaltige Entwicklung, unterstützt den Ansatz. „Ich bin dankbar, dass dieses Thema Verantwortlichkeit, das neben vielen anderen auch Thema bei uns an der Hochschule ist, in das Bewusstsein rückt: Was bedeutet das für den Einzelnen, was für die Gesellschaft? Das bringen wir an diesem Tag in den Zusammenhang“, so Barth.
Nach dem Ökumenischen Gottesdienst in der Stadthalle des Familiengartens, der live auf dem YouTube-Kanal der ACK übertragen wird, findet zum Festakt ab 18.30 Uhr eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik, Kirche und Wissenschaft statt. Diskutiert werden soll auch über die Frage: Wie kann das mitunter rein ausbeuterische Verständnis von Gottes Aufforderung „Macht Euch die Erde untertan“ überwunden werden?
Bernd Beermann sieht nur im Zusammenwirken aller eine reale Chance, schöpfungsverantwortlich zu handeln: „Das wird leider noch ein langer Weg sein, bis die Logik des Geldes durch eine Logik der Beziehung aller Geschöpfe miteinander ersetzt wird. Ich denke aber, dass genau das der Ansatz von Papst Franziskus in ‚Laudato si‘ ist: Natur, Mensch und Gott zusammen denken und leben“, sagt der Kapuziner. Und für Hochschulpräsident Matthias Barth steckt im Glauben eine Chance eben dazu: „Es geht nicht immer weiter um Wachstum. Wir Menschen brauchen etwas, das uns auf den Kern bringt, etwas, das uns einen moralischen Kompass gibt. Und das kann auch der Glaube sein.“
Die ACK übernimmt für die Veranstaltung am 6. September den Eintrittspreis. Voraussetzung ist eine Anmeldung (bit.ly/tag-der-schoepfung-24-tickets ). Das Gottesdienstheft kann heruntergeladen werden (bit.ly/tag-der-schoepfung-24-gottesdienstheft).