Wiedersehen mit Priester aus UgandaEindrücke von der Bistumswallfahrt nach Rom Berlin

Als Seminarist in Berlin, als Priester in Rom: Die ehrenamtliche Helferin im Kathedralforum Ilse Freitag kennt Rev. Joseph Mark Lubula noch aus seiner Berliner Zeit und stellt ihn Erzbischof Heiner Koch vor (von links). Foto: Walter Wetzler

Der Tag des Herrn hat seine Leser dazu aufgerufen, Eindrücke von der Bistumswallfahrt zu schildern. Hier der Bericht von Christine Dodt:

Das erhebende Gefühl, an einem einzigartigen, nicht so schnell wiederholbarem Ereignis teilzunehmen, erwachte in mir, als die 1500 Pilger des Erzbistums am Nachmittag nach der Papstaudienz in den Petersdom einzogen. Die Stühle standen noch auf dem Vorplatz und wir mussten mäanderförmig die Gänge zwischen den Blöcken entlang gehen, kamen vorbei am Altar, von dem Papst Franziskus am Vormittag den Segen gespendet hatte, zur Freitreppe, wo sich schon ein großer Block zum Gruppenfoto platziert hatte, und die Schlange der Pilger ging trotzdem noch bis zum Obelisken.

Im Petersdom feierten wir im bestuhlten Chorraum hinter dem Baldachin des Papstaltars den Gottesdienst mit unserem Erzbischof Heiner Koch, der sich von seinen Verpflichtungen als Relator der deutschen Sprachgruppe der Familiensynode frei machen konnte. Die beiden weiteren Pilgergottesdienste in den Hauptkirchen Lateranbasilika und St. Paul vor den Mauern verstärkten dieses Gefühl. Hinzu kam eine große Dankbarkeit, nicht nur bezüglich der Einheit Deutschlands, sondern auch gegenüber den Vielen, die in Rom dem kleinen Diasporabistum wohlgesonnen waren, die Türen der großen Kathedralen für uns geöffnet und die würdige Feier der Gottesdienste in unserer Sprache und nach unseren Gepflogenheiten ermöglicht haben.

Zu einem Gottesdienst kam auch Reverend Joseph Mark Lubula, ein Priester aus Uganda, der als Seminarist in einer der Wohnungen der Domgemeinde gewohnt hatte, uns im Kathedralforum bei den Diensten geholfen und dabei seine Deutschkenntnisse verbessert hatte. Er studiert jetzt am Ponteficio Collegio San Paolo Apostola. Als der Wallfahrtsleiter Christoph Kießig ankündigte, dass nach dem Gottesdienst alle zur Wallfahrtsstunde mit Abendessen eingeladen sind, fragten wir uns, wie das gehen sollte. Es war eine Superüberraschung, der Garten vor der Westfassade der Basilika – Quadriportikus von etwa 70 mal 70 m von 150 Säulen umgeben mit dem Paulusdenkmal– wurde für uns geöffnet und in einem Säulengang war ein riesiges Pasta-Buffet aufgebaut und es gab Rotwein und Tiramisu dazu.

Es gäbe noch mehr zu berichten, von den kleinen „Sternwallfahrten“ aus den 21 Quartierorten zu den Hauptkirchen, von den „Besonderen Orten“ – doch das Wichtigste und Schönste für mich war: Mein Traum, die Gärten von Castel Gandolfo zu besuchen ging in Erfüllung.