BZ-Kolumne

Caritas Ukraine Zentren

Als im Februar die ersten Menschen aus der Ukraine auch in Berlin ankamen, reagierte unsere Caritas sehr schnell und initiierte „Caritas Ukraine Zentren“: Ein doppeltes Angebot für Geflüchtete und für die, die ihnen ehrenamtlich helfen und Unterkunft gewähren wollen.

Als die Caritas damals anfing ein eigenes Logo mit der ukrainischen Flagge und dem Flammenkreuz der Caritas zu entwickeln, hatte ich noch die leise Hoffnung, dass dies gar nicht nötig sein würde, dass der Krieg bald zu Ende wäre. Diese Hoffnung wurde nicht erfüllt.
Mehr als ein halbes Jahr später ist der russische Angriffskrieg brutaler und die Aussicht auf Frieden unwahrscheinlicher denn je.

Und das Angebot der Caritas Ukraine Zentren oder ähnlicher Einrichtungen ist umso dringender: Denn weiterhin suchen ganze Familien, aber vor allem Frauen und Kinder, Zuflucht vor dem Krieg, vor Bomben, die sich mehr und mehr auf zivile Ziele richten.
Auch die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer brauchen Unterstützung und Begleitung, mancher, der spontan Hilfe angeboten hat, kommt selbst an seine Grenzen. Auch eine seelsorgliche Begleitung wird angeboten. Denn wer nicht mehr helfen kann, sollte deswegen kein schlechtes Gewissen haben. Unter dem Motto „Du hilfst Geflüchteten. Wir helfen Dir“ bietet „Die Hilfe-Hilfe“ unter (030) 403 665 888 ein Seelsorgetelefon für Engagierte an.

„Mein Vater war ein heimatloser Aramäer“ (Dtn 26,5), so beginnt das älteste jüdische Glaubensbekenntnis. Heimatlosigkeit, Flucht und Vertreibung stehen in der „Grundakte“ unseres Glaubens. Daraus ergibt sich das Kriterium über richtig oder falsch, das im Neuen Testament so lautet: „denn ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen“ (Mt 25,35). Denn in jedem Fremden, den wir aufnehmen, begegnet uns Jesus Christus selbst.

Ich danke allen, die sich für Geflüchtete eingesetzt haben und sich weiter einsetzen.