BZ-Kolumne

Religionsunterricht in der Schule

Schule ist mehr als Mathe und Deutsch, Bio und Erdkunde. Schule ist auch mehr als Sport, Musik und Kunst. Und weil wir als Kirchen und Religionsgemeinschaften davon überzeugt sind, bieten wir Religionsunterricht in der Schule an. Denn auch die grundsätzlichen Fragen sollen ihren Platz in der Schule haben: Woher komme ich? Was passiert nach dem Tod? Welchen Sinn hat das Leben? Gibt es einen Gott? Wie geht das überhaupt, glauben? Und natürlich hat auch jede Antwort ihren Platz, niemand wird ausgelacht, ob er nun glaubt oder zweifelt.

Religionsunterricht beschäftigt sich nicht nur mit dem eigenen Glauben. Er stellt die Antworten vor, die Katholiken und Protestanten, Juden und Muslime aber auch Philosophen und Atheisten darauf gegeben haben. Der Religionsunterricht, den wir anbieten, steht allen Kindern offen, unabhängig davon, ob sie getauft sind oder überhaupt einer Religion angehören.

Alle können auch voneinander lernen, vor allem den Respekt vor der Weltanschauung und Glaubensüberzeugung der anderen Schülerinnen und Schüler. Und natürlich wirft der Religionsunterricht auch einen selbstkritischen Blick auf die Geschichte der eigenen Kirche. Wo es Kirche um ihr Ansehen und nicht um Gott und die Menschen ging, wo sich Religions-Vertreter zu Unrecht auf Glaube, Religion und Gott berufen haben.

Insgesamt unterrichten im Erzbistum Berlin rund 200 Lehrkräfte knapp 25.000 Schülerinnen und Schüler; am kommenden Sonntag kommen 21 neue Religionslehrerinnen und -lehrer dazu. Das freut mich besonders. Ihnen allen gilt mein besonderer Dank und Respekt. Sie gehen auf Schulleitungen und Eltern zu, werben für den Religionsunterricht und bieten sachkundig und zugewandt in der Schule einen Ort für „Gott und die Welt“, für den Glauben und den Nächsten. Und ich darf sie dazu ermutigen und senden. „Missio“ ist das lateinische Wort dafür. Ich freue mich, dass wir solche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben!