Grußworte zum Goldenen Priesterjubiläum

Friederike von Kirchbach, Vorsitzende des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg

Sehr geehrter Kardinal, liebe Schwestern und Brüder,
ich freue mich sehr, dass ich Ihnen, lieber Kardinal, heute im Namen der 30 Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg zum Goldenen Priesterjubiläum die herzlichsten Grüße überbringen kann.

Ich kann aus vollster Überzeugung versichern, dass wir als Ökumenischer Rat stolz und dankbar dafür sind, dass Sie mit Ihrem vom Herzen kommenden ökumenischen Engagement das Zusammenleben in unserem Ökumenischen Rat, wo es auch immer geht, fördern und unterstützen.

Längst haben wir gemerkt, dass Sie in der Fülle der Terminwünsche, deren Erfüllung von Ihnen erwartet wird, immer wieder und gern bereit sind, zu Gunsten der Ökumene Prioritäten zu setzen. An dieser Stelle sei Ihnen dafür herzlich gedankt.
Vielleicht ist es auch diesem aus dem Herzen kommenden ökumenischen Anliegen zu danken, dass der 1. Ökumenische Kirchentag hier in Berlin, auch weltweit, ein ökumenisches Großereignis war, welches seinen Vergleich sucht.

Als evangelische Pfarrerin weiß ich nicht ganz genau, ob es ein Hierarchieverhältnis im Rahmen der Deutschen Bischofskonferenz gibt. Wenn dies so wäre, dann könnte man dem finanzkräftigem Bistum München und dem dortigen Bischof sehr wohl voller Stolz sagen, dass wir uns, als kleine Kirche hier in Berlin, im Vergleich mit München wirklich sehen lassen können. Darauf sind wir stolz, auch wenn das eher eine
nachgeordnete christliche Tugend ist.

Ich habe Sie persönlich im Zusammenhang mit dem 1. Ökumenischen Kirchentag intensiver im Arbeitsgeschäft kennenlernen können und erinnere mich als damalige Generalsekretärin des Deutsche Evangelischen Kirchetages gern an gemeinsame Vorstandssitzungen und der guten theologischen und liturgischen Grundierung, die Sie uns hin und wieder verpasst haben.

Besonders ist mir Ihre Predigt zur Eröffnung der Privatquartierskampagne in Erinnerung. Sie haben mit dem Hinweis darauf geendet, was wohl aus dem Christkind und seinen Eltern geworden wäre, wenn es nicht in Bethlehem doch einen Stall gegeben hätte.
Lieber Bruder Kardinal, entgegen allen Unkenrufen, wir sind auch in der letzten Zeit weiter vorangekommen mit der Ökumene. Dankbar bin ich über das in der letzten Ratsleitung verabschiedete Leitbild des Ökumenischen Rates, welches in seiner Klarheit für viele Arbeitsgemeinschaften christlicher Kirchen eine Vorbildwirkung hat.
Die Nacht der offenen Kirchen, die Gebetswoche für die Einheit der Christen, das Berliner Fest der Kirchen – das alles sind Aktivitäten, die in diesem Leitbild genannt werden und die durch Ihre Mitwirkung an theologischer Ausstrahlung und Glanz gewonnen haben.
Ganz in diesem Sinne haben Sie in Ihrem Aufsatz „Die Römisch-Katholische Kirche als Vollmitglied im Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg“ in der Textsammlung „Weg und Gestalt“ (von 1998) vier Konsequenzen für die ökumenische Praxis genannt, die noch heute aktuell sind:
1. das Interesse füreinander muss wach gehalten werden
2. das gesamte kirchliche Tun muss auf seine ökumenische Relevanz überprüft werden
3. das ökumenische Fachgespräch der Theologen muss unbeirrt weitergeführt werden
4. wir müssen uns noch mehr als bisher die Sorgen und Ängste der Menschen zu eigen machen
Das bleibt ein Programm auch für die Zukunft.

Und so grüße ich Sie heute herzlich, auch im Namen meiner ökumenischen Geschwister, insbesondere Archimandrit Emanuel Sfiatkos, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg, mit dem Wochenspruch aus dem Herrnhuter Losungsheft, er ist Ihnen gut vertraut:
„Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“
Dass Sie in einem so wichtigen Jubiläumsjahr auch die Erfahrung machen können, dass Ihnen etwas abgenommen werden kann, das wäre mein persönlicher Wunsch für Sie zu diesem wichtigen Ereignis.

Ich danke Ihnen.

 

Bischof Dr. Markus Dröge gratuliert Georg Kardinal Sterzinsky zum goldenen Priesterjubiläum

 

2. Dompropst Dr. Stefan Dybowski

Lieber Herr Kardinal,

ich stehe hier als letzter in der Reihe der Redner und darf Ihnen heute zu Ihrem 50. Weihetag die Grüße des Domkapitels, der Priester und Diakone,  der Gemeindereferentinnen und Pastoralreferenten und aller hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überbringen.

Im Namen aller sage ich Ihnen Danke.

Danke für Ihren Einsatz für unser Erzbistum Berlin, dem Sie jetzt nun schon seit 21 Jahren vorstehen.

Danke für alle Verantwortung, die Sie übernehmen mussten und übernommen haben.

Und Danke auch für so manche lange Leine, die Sie uns gelassen haben, auch wenn das für uns dadurch nicht immer einfacher wurde.

 Und mein Wunsch für die Zukunft: ich möchte ihn mit einer kurzen Begebenheit ausdrücken.

Ein Professor stand vor seinen Studenten. Er hatte ein großes Glas und füllte dies mit Golfbällen. Er fragte die Studenten: ist das Glas voll. Alle bejahten es.

Dann nahm er Kieselsteine und schüttete sie in das Glas. Er bewegte das Glas leicht, und die Kieselsteine füllten die Leerräume aus. Er fragte die Studenten: ist das Glas voll? Wiederum bejahten alle.

Nun nahm der Professor eine Dose mit Sand und schüttete ihn in das Glas, und der Sand füllte die noch freien Räume aus. Auf die erneute Frage, ob das Glas voll sei, lachten die Studenten nur noch.

Schließlich holte der Professor noch eine Flasche Bier und goss den ganzen Inhalt in das Glas, und das Bier suchte sich seinen Weg und füllte auch noch den allerletzten Zwischenraum aus.

Im Anschluss daran erklärte der Professor den Studenten den Versuch. Das Glas ist ihr Leben. Die Golfbälle sind die wichtigen Entscheidungen im Leben, der Sand steht für die Kleinigkeiten. Und dann erklärte der Professor, wie wichtig es sei, erst mit den Golfbällen zu beginnen, da andernfalls kein Platz mehr für sie wäre.

Herr Kardinal, ich denke, Golfbälle und Kieselsteine sind in dem Glas Ihres priesterlichen Lebens längst platziert. Ich wünsche Ihnen, dass Sie irgendwann Zeit finden für die kleinen Dinge, die Sie schon immer gern tun wollten, für die aber bis jetzt keine Zeit blieb.

„Und was ist mit dem Bier?“ fragte ganz am Schluss ein Student. Der Professor schmunzelte: „Das soll Ihnen zeigen, dass bei allen wichtigen Dingen immer noch ein Platz ist für ein schönes Glas Bier.“ 

Danke und für die Zukunft Gottes Segen.