Grußbotschaft
zum jüdischen Neujahrfest Rosch ha’Schanah 2012
Nach jüdischer und christlicher Tradition haben die hohen Festtage eine besondere Bedeutung im Glaubensleben. Eine Ihrer wichtigsten jüdischen Festzeiten sind die zehn Tage von der Feier des Neujahrsfestes bis hin zu Yom Kippur. In den letzen Monaten ist deutlich geworden, wie wichtig es ist, die Bedeutung von Festen, Ritualen und Bräuchen für eine Gemeinschaft auch im gesellschaftlichen Kontext zu vermitteln. Wir stehen dabei an Ihrer Seite. Denn den Frieden, den Sie sich gerade an Rosh HaShana für das neue Jahr wünschen, kann nur erfahrbar werden, wenn er mit Gerechtigkeit und Freiheit zusammen kommt.
Das neue Jahr liegt vor Ihnen wie ein unbeschriebenes Buch. Wir freuen uns auf vielfältige Begegnungen. Viele traditionelle Termine sind bereits vorgemerkt. Wir wissen: Ein neues Jahr ist nicht abgekoppelt von der Vergangenheit, der Geschichte mit ihren wechselhaften Erfahrungen. Eines können wir ihnen aber versichern: Die Achtung der Religionsfreiheit und die Ablehnung des Antisemitismus und jeder Fremdenfeindlichkeit gehören wie das oben genannte Thema der Achtung der Feste und Rituale zum bleibenden Selbstverständnis der Kirchen, auch wenn das zu unserem Leidwesen in der Vergangenheit nicht immer so war. Hier sind wir mit Ihnen solidarisch und offen für jedes Gespräch und Zusammenarbeit in Achtung der jeweiligen Tradition.
Wir wünschen Ihnen und den Ihnen Anvertrauten ein wirkliches Friedensjahr 5773 mit vielen positiven Erfahrungen und Überraschungen.
שנה טובה ומתוקה
Berlin. 14. September 2012
Bischof Dr. Markus Dröge
Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg
-schlesische Oberlausitz
Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki
Erzbistum Berlin